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Auf der See gefangen Criminalroman von Karl May

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es für gut hält und wo wir ihn am Nöthigsten brauchen.«<br />

Die Wette hätte ihre lustige Seite gehabt, denn es<br />

wäre gar Mancher wohl schwerlich bereit gewesen,<br />

einen guten, wohlgehaltenen Ziegenbock gegen die<br />

alte, steifbeinige Stute zu setzen, die jedenfalls eine<br />

ansehnliche Reihe <strong>von</strong> Jahren auf dem messerscharfen<br />

Rücken trug und eher einem Bastarde zwischen<br />

Ziege und Esel, als einem brauchbaren Pferde ähnlich<br />

sah. Ihr Kopf war unverhältnißmäßig groß, schwer<br />

und dick; <strong>von</strong> einem Schwanze war absolut keine Rede<br />

mehr, denn wo früher vielleicht ein kräftiger Haarschweif<br />

herabgehangen hatte, da ragte jetzt ein kurzer,<br />

spitziger und knochiger Stummel in die Höhe, an<br />

welchem man selbst bei Anwendung eines Mikroscopes<br />

nicht eine einzige Haarspur entdeckt hätte. Ebenso<br />

fehlte die Mähne vollständig. An ihrer Stelle war<br />

ein wirrer, schmutziger Flaumfe<strong>der</strong>streifen zu erkennen,<br />

welcher zu beiden Seiten des Halses in die langzottige<br />

Wolle überging, mit welcher <strong>der</strong> knochendürre<br />

Leib bedeckt war. An den mühsam zusammengehaltenen<br />

Lippen konnte man erkennen, daß das liebe Thier<br />

wohl keinen einzigen Zahn mehr besitze, und die kleinen,<br />

tückisch schielenden Augen ließen vermuthen,<br />

daß »Mirjam«, wie Hammerdull seine Stute nannte,<br />

einen nicht sehr liebenswürdigen Character besitze.

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