Westeuropäische Linke und "dritter Weg" - Berliner Institut für ...

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Krisenverarbeitung im Alltag. Themenausschreibung
Bei der redaktionellen Vorarbeit für diese Themenausschreibung sind wir auf grundsätzliche
Schwierigkeiten gestoßen, über die Krise zu schreiben. Sie mitzuteilen, soll
der Verständigung unter denen dienen, die sich an dieser Forschungsarbeit beteiligen
wollen. - Der Ausgangspunkt ist die Beobachtung, daß sich gegenüber den 50er und
60er Jahren in der Bundesrepublik neue Widersprüche und neue Formen ihrer alltäglichen
Verarbeitung entwickelt haben. Aber fallen wir mit dieser Gegenüberstellung von
.heute< und .früher. nicht auf die Mär vom .Wirtschaftswunder« und von der .Wohlstandsgesellschaft.
der ersten Nachkriegsjahrzehnte herein? Immerhin stellt die ökonomische
Krise seit 1973/74 mit Arbeitslosigkeit um die Millionengrenze, Preissteigerungen
zwischen 3,5 und 5,5 Ptozent und stagnierenden Reallöhnen einen deutlichen Einschnitt
dar. Haben wir mit der Analyse der Wirtschaftskrise nicht den Schlüssel in der
Hand zur Erklärung einer umfassenden, in alle Lebensbereiche hineinwirkenden Krise I
Aber gibt es die Krise überhaupt?
Ließen sich die vielfältigen Versuche von Widerspruchsbewältigung auf das Ökonomische
reduzieren. so wäre die besondere wissenschaftliche Anstrengung hier überflüssig
und praktische Mutlosigkeit vorprogrammiert: was nützt es, der Hydra einen Kopf
abzuschlagen I Da ist es nützlicher, von vielen Krisen auszugehen, statt von dem geheimnisvollen
Gesamtwesen .Krise