Westeuropäische Linke und "dritter Weg" - Berliner Institut für ...
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Zum Themenschwerpllnkt Faschismus <strong>und</strong> Ideologie im Argument 117 377<br />
bist doch Du selbst, Reinhard Opitz, Du präsentierst Dich als Sprachrohr eines fiktiven<br />
einheitlichen Marxismus. Du versuchst, Dich als schreibendes Individuum unkenntlich<br />
zu machen. Du versuchst, zu kritisieren, ohne krisisierbar zu sein. Du schreibst nichterwiderbar.<br />
Wie gesagt, Opitz hat sich nicht überzeugen lassen. Wir standen vor der Alternative,<br />
den Aufsatz so, wie er jetzt ist, oder gar nicht zu bringen. Der Gehalt des Aufsatzes gab<br />
dann den Ausschlag. Er ist nicht einheitlich andeutelnd-unerwiderbar. Vieles trägt zur<br />
Klärung der Positionen, vielleicht zur Weiterenrwicklung bei. Opitz gibt den Ökonomismus-Vorwurf<br />
zurück an seine Kritiker: Wenn sie Ökonomie <strong>und</strong> Politik trennen,<br />
hätten sie einen zu engen, eben ökonomistischen Begriff von Ökonomie <strong>und</strong> verkennten<br />
damit die Einheit von Ökonomie, Politik <strong>und</strong> Ideologie. Opitz expliziert sein eigenes<br />
'verständnis von faschistischer Ideologie <strong>und</strong> wie das VerhäIrnis von Terror, Konsens<br />
<strong>und</strong> Legalität im Faschismus beschaffen sei. Er setzt, mit empirisch-historischen Argumenten,<br />
der These eines innerfaschistischen Kräftepluralismus die These entgegen, daß<br />
es nur eine einzige, geschlossene Interessenlogik des Faschismus gebe: die des Monopolkapitals.<br />
Er rekonstruiert dessen .demagogisches Argumentationsmodelk Er äußert<br />
sich kritisch zur Konzeption, daß die herrschende Klasse nicht als solche, sondern nur<br />
in Form eines von ihr dominierten Machtblocks herrschen könne, <strong>und</strong> kritisiert das Fehlen<br />
einer sozialen Funktionsbestimmung des Faschismus in Karin Priesters eigener<br />
Faschismus-Definition in Argument 117.<br />
Opitz sieht nicht nur die von ihm kritisierten Artikel, sondern gleich das Argument<br />
insgesamt auf dem falschen Weg. Indem er uns seinen Aufsatz anbietet, zeigt er freilich,<br />
daß er das Argument akzeptiert als Organ, in dem Kontroversen in aller Schärfe<br />
ausgetragen werden können. Es ist ein geringerer Fehler, einen schwer erwiderbaren<br />
Beitrag zu veröffentlichen, als ihn gar nicht zu bringen. Wir brauchen Reinhard Opitz<br />
weiterhin bei der Entwicklung des Marxismus.<br />
R.N.<br />
AIIlMNT tW,MASON,<br />
~ E.ClICHON.<br />
SIt&<br />
D.EICIIIOlTl.<br />
K.GOSSWEl.ER<br />
FASCHISMUS<br />
DISIQlSl!ION<br />
SH 5 Wolfgang Abendroth: Faschismus<br />
<strong>und</strong> Antikommunismus. 19 S. 2,50<br />
SH 6 Mason/Czichon/Eichholz/Gossweiler:<br />
Faschismus-Diskussion (I).<br />
75 S. 4,50<br />
SH 29 Tjaden/Griepenburg/Kühnl/<br />
Opitz: Faschismus-Diskussion (11).<br />
78 S. 5,-<br />
DAS ARGUMENT 12111980 Ce;)