Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR - Fonds Heimerziehung
Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR - Fonds Heimerziehung
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Anhang<br />
<strong>Heimerziehung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong> ist auch für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit von Bedeutung. Durch<br />
Nutzung e<strong>in</strong>er Vielzahl von Informationsmöglichkeiten<br />
(Presse, Rundfunk, TV) und<br />
e<strong>in</strong>er gezielten Kampagne sollte sichergestellt<br />
werden, dass Informationen über Hilfsangebote<br />
und Rehabilitation für ehemalige Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
möglichst alle Betroffenen erreichen.<br />
Zum Schutz von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
sollten Maßnahmen zur Prävention von<br />
Traumatisierungen <strong>in</strong> Heimen und an<strong>der</strong>en<br />
Institutionen <strong>der</strong> Jugendfürsorge ergriffen<br />
werden. Hierzu gehören e<strong>in</strong> Risikomanagement<br />
mit e<strong>in</strong>deutigen Richtl<strong>in</strong>ien zur<br />
Prävention sexueller Übergriffe und an<strong>der</strong>er<br />
Formen von Gewalt gegen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />
Jugendliche sowie e<strong>in</strong> klar def<strong>in</strong>iertes und<br />
verb<strong>in</strong>dlich vere<strong>in</strong>bartes Meldekonzept.<br />
Die durchgeführten Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen<br />
für ehemalige Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
sollten h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Wirksamkeit<br />
evaluiert werden. Hierdurch wird e<strong>in</strong>e Qualitätssicherung<br />
ermöglicht und es können weitergehende<br />
Hilfsbedürfnisse erkannt werden.<br />
Bundesweit sollten mehrere Kompetenzzentren<br />
für Traumatherapie benannt werden,<br />
die über e<strong>in</strong>e spezielle Qualifikation <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Begutachtung und Behandlung von ehemaligen<br />
Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> BRD und <strong>DDR</strong> verfügen<br />
und an <strong>der</strong> Evaluation <strong>der</strong> Hilfsmaßnahmen<br />
beteiligt s<strong>in</strong>d. Die Kompetenzzentren<br />
sollten die Anlaufstellen für ehemalige<br />
Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung von Problemfällen<br />
fachlich unterstützen und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong>itiieren.<br />
Es besteht e<strong>in</strong> erheblicher Forschungsbedarf<br />
zur Prävalenz von psychischen und<br />
psychosomatischen Schädigungsfolgen bei<br />
ehemaligen Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong>n und zu den Folgen<br />
bei Familienangehörigen auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten<br />
Generation. Studien zum Erfolg von psychotherapeutischen<br />
Behandlungen bei ehemaligen<br />
Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong>n fehlen gänzlich und sollten<br />
im Rahmen qualitätssichern<strong>der</strong> Maßnahmen<br />
<strong>in</strong>itiiert und unterstützt werden. Im Rahmen<br />
von Modellprojekten sollte e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />
speziell auf die Bedürfnisse von ehemaligen<br />
Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit komplexen Traumafolgestörungen<br />
und Störungen <strong>der</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
ausgerichtete ambulante<br />
bzw. tageskl<strong>in</strong>ische Behandlung (E<strong>in</strong>zeltherapie,<br />
Gruppentherapie, Körper- bzw. Kunstpsychotherapie)<br />
angeboten und h<strong>in</strong>sichtlich<br />
ihrer Wirksamkeit evaluiert werden.<br />
Anhang<br />
Standards für Ambulanzen (z. B.<br />
psychiatrische o<strong>der</strong> psychosomatische<br />
Institutsambulanzen), die <strong>in</strong> die<br />
Versorgung von Patienten mit<br />
Traumafolgestörungen e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d<br />
• Erreichbarkeit werktags zu den üblichen<br />
Geschäftszeiten,<br />
• Erstterm<strong>in</strong>e für Betroffene <strong>in</strong>nerhalb<br />
maximal 14-Tagen,<br />
• Angebot von Diagnostik und Beratung,<br />
sowie Krisen<strong>in</strong>tervention bzw. stabilisieren<strong>der</strong><br />
Erstbehandlung (z. B. bis zu 15 h<br />
analog OEG-Ambulanzen NRW),<br />
• Fakultativ längerfristige psychotherapeutische/psychiatrische<br />
Behandlung, wenn<br />
die allgeme<strong>in</strong>en Indikationskriterien <strong>der</strong><br />
Institutsambulanzen erfüllt s<strong>in</strong>d,<br />
• m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> approbierter ärztlicher<br />
o<strong>der</strong> psychologischer Psychotherapeut<br />
verfügt über e<strong>in</strong>e traumatherapeutische<br />
Fortbildung (im Rahmen e<strong>in</strong>es zu def<strong>in</strong>ierenden<br />
M<strong>in</strong>deststandards),<br />
• Obligate lokale Vernetzung mit Beratungsstellen<br />
und nie<strong>der</strong>gelassenen<br />
Psychotherapeuten,<br />
• gesicherte fachliche Supervision durch<br />
ärztlichen o<strong>der</strong> psychologischen Supervisor<br />
mit spezieller Qualifikation <strong>in</strong><br />
Psychotraumatherapie.<br />
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