Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR - Fonds Heimerziehung

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Erziehungsvorstellungen in der Heimerziehung der DDR Beschlüsse der Jugendhilfe 1988 DDR-weit Heimeinweisungen 1988 nach § 50 Familiengesetzbuch nach Bezirken pro 10.000 Minderjährige ihrer Altersgruppe 4.500 4.000 3.500 Herausnahme mit Familienunterbringung Herausnahme mit Vereinbarung Herausnahme nach § 50 FGB Bleiben im Elternhaus – mit Auflagen 60 50 0 bis 3 Jahre 3 bis 6 Jahre 6 bis 10 Jahre 10 bis 14 Jahte 14 bis 18 Jahre 3.000 40 2.500 30 2.000 1.500 1.000 500 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 0 bis unter 3 278 116 2.488 493 Berlin Rostock Schwerin 3 bis 6 234 196 1.551 533 Neubrandenburg Potsdam Frankfurt 6 bis 10 205 278 1.946 549 10 bis 14 149 299 2.004 450 Cottbus Magdeburg Halle 14 bis 18 120 335 2.655 709 Quelle: BArch DR 2/13144 Einweisungen von September bis Januar 1981 pro 10.000 der jeweiligen Altersgruppe in den Bezirken 3,7 15,5 2,1 7,3 1,2 7,6 1,7 8,4 8,0 1,3 1,6 9,8 1,2 7,2 2,3 9,9 1,4 7,2 1,4 7,9 2,5 5,8 Erfurt Gera 1,4 6,0 Spezialkinderheim (6 bis 14 Jahre) Jugendwerkhof (14 bis 18 Jahre) 1,6 6,0 1,9 11,0 Stuhl Dresden Leipzig Karl-Marx-Stadt DDR Quelle: BArch DR 2/60880 0,0 7,3 1,7 8,4 C. Sachse/2011 20 10 0 Berlin Cottbus Dresden Erfurt Frankfurt/Oder Gera sondern der Jugendhilfestelle, des gemeldeten Wohnortes. Aus dem Jahr 1988 kann eine Grafik danebengestellt werden, welche die Heimeinweisungen nach § 50 FGB nicht nach Heimtypen, sondern nach Altersgruppen auf jeweils 10.000 Minderjährige ihrer Altersgruppe aufschlüsselt. Auch hier sind signifikante Unterschiede zwischen den Bezirken (noch einmal zu differenzieren nach Altersgruppen) zu konstatieren, die erklärungsbedürftig sind. 3.1.3.3 Entwicklungsreihen (Beispiel) Die absoluten Zahlen von Einweisungen in die Heime der Jugendhilfe sind von 1960 bis 1980 relativ konstant. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Altersgruppen in dieser Zeit Schwankungen unterworfen waren. Anhand der jeweiligen Altersgruppe (Statistisches Jahrbuch) und der absoluten Zahlen lassen sich Relationen bilden. In der folgenden Grafik wird illustriert, dass die Einweisungsbeschlüsse für Jugendwerkhöfe pro 10.000 Jugendliche nicht – wie für die Honecker-Ära mit einer moderateren Halle Karl-Marx-Stadt Leipzig Magdeburg Neubrandenburg Potsdam Rostock Schwerin Stuhl Quelle: BArch DR 2/10233 DDR C. Sachse/2011 Jugendpolitik zu vermuten war – zurückgegangen sind, sondern insgesamt stetig anstiegen. 173 Die Maßnahmen anlässlich der Weltfestspiele der Jugend ragen heraus, die zu einer Reihe präventiver Einweisungen in Jugendwerkhöfe führten. 174 Warum sich die Statistik nicht wie sonst auf 14 bis 18-Jährige 175 , sondern nur auf 14- bis 17-Jährige bezieht, konnte nicht ermittelt werden. Zu beachten ist, dass es einen Unterschied zwischen Einweisungsbeschlüssen und tatsächlichen Einweisungen gab. Die Zahl der Beschlüsse lag über den realisierten Einweisungen. Im vorliegenden Dokument wurde von einem „Antragsstau“ von 400 bis 500 vorgesehenen Einweisungen gesprochen. 173 Demographische Entwicklung und Beschlüsse zur Einweisung in Jugendwerkhöfe, Rückblick bis 1968, Prognose bis 1991 (ohne Datum, ca. 1980). In: BArch DR 2/12293. 174 Sachse, 2011, S. 53. 175 Die Altersangabe 14 bis 18 Jahre wurde sonst durchgängig verstanden als vom „14. bis zum 18. Geburtstag“. 174 175
Erziehungsvorstellungen in der Heimerziehung der DDR 3.2 Das Heimsystem Prozentuale Verteilung der Heimträger nach Heimen (1950) Das Heimsystem der Jugendhilfe in der DDR entstand in zwei Abschnitten (1951 und 1965). In beiden Reformen lag der Schwerpunkt der Ausgestaltung auf dem Heimbereich für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche (1965 zum System der Spezialheime zusammengefasst). Die erste Reform von 1951 leitete einen Rückgang in der Bandbreite der Heimträger ein. Beginn und eine Etappe (die Verdrängung konfessioneller Träger war damit nicht beendet) dieses Prozesses werden durch die folgenden beiden Diagramme veranschaulicht. Sie zeigen eine Verdrängung aller nicht-staatlichen Heimträger. Kreise und Gemeinden 46% Betriebe 2% Volkssolidarität 10% Sonstige Organisationen 2% Kirchen einschließlich Stiftungen 19% Nichtkirchliche Stiftungen 1% Private 11% Stadt Berlin 2% Länder 7% Quelle: BArch DR 2/1154 Einweisungsbeschlüsse in Jugendwerkhöfen auf 10.000 14 - bis 17-Jährige Spezialkinderheim (6 bis 14 Jahre) Jugendwerkhof (14 bis 18 Jahre) Prozentuale Verteilung der Heimträger nach Heimen (1959) öffentlich 83% 25 20 Betriebe 3% 15 10 5 0 1968/1969 1969/1970 1970/1971 1971/1972 1972/1973 1973/1974 1974/1975 1975/1976 1976/1977 1977/1978 Quelle: BArch DR 2/12293 C. Sachse/2011 Quelle: BArch DR 2/29399 C.Sachse/2011 konfessionell 14% 176 177
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Literatur Matejcek Z (2003) Schutzf
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