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legt zu sein scheint, dass die politische Substanz der Arbeiterschaft und der<br />
Gewerkschaften kaum noch eine Rolle spielen soll. Zugleich ist zu beobachten,<br />
dass es Versuche der Gegensteuerung durch die rot-grüne Bundesregierung und<br />
durch nichtstaatliche Gruppierungen gibt. Inwieweit es diesen gelingt, den Spagat<br />
zwischen der Vielzahl in Wirklichkeit utilitaristisch provozierter Sachzwänge<br />
und demokratischer Innovation zu installieren und auszuhalten, sei jedoch<br />
dahingestellt. Ich kann das an dieser Stelle nicht im Einzelnen ausführen und<br />
muss mich mit einer abschließenden Skizze begnügen.<br />
Mindestens die folgenden Diskurse wirken im verschränkten Zusammenhang:<br />
• Ein nationalistischer Diskurs, der nach der Berliner Wende gestärkt wurde,<br />
der Volk und Nation tendenziell gleichsetzt und zugleich zu gewissen Großmachtbestrebungen<br />
im Rahmen der EU führt.<br />
• Ein rassistischer Diskurs, der im Rahmen antirassistischer Aktivitäten der<br />
medienpolitischen Klasse weiter blüht.<br />
• Ein Staatsdiskurs, der auf mehr Autorität im Inneren hinausläuft.<br />
• Ein erstarkender militaristischer Diskurs, den man als eine Art Rassismus<br />
nach außen begreifen kann.<br />
• Ein Wirtschafts- und Sozialdiskurs, der unter dem Dach eines Sachzwangs zur<br />
Globalisierung staatliche und gewerkschaftliche Macht zurückdrängt.<br />
• Ein bio-politischer Diskurs, der etwa in Gestalt einer neuen Eugenik und auf<br />
technischem Wege zu einer faktischen Unterwerfung der Subjekte unter die<br />
Gemeinschaft führt.<br />
• Zugleich haben wir eine demokratische Verfassung, auch wenn sie in vielerlei<br />
Hinsicht nur formal demokratisch ist. Sie gewährleistet einen gewissen<br />
politischen Pluralismus innerhalb eines abgegrenzten hegemonialen Sagbarkeitsfeldes.<br />
Die Untersuchung der Verschränkung dieser Diskursstränge und deren Effekte<br />
könnte zeigen, dass manche der Merkmale, die den Faschismus hervorbrachten,<br />
auch heute (wieder) gegeben sind, aber auch worin und wie sie sich davon unterscheiden,<br />
denn sie bilden Elemente einer diskursiven Konstellation, die die<br />
Applikationsvorgaben, also die Vorbilder, für die weitere gesellschaftliche Entwicklung<br />
bereitstellt und die Subjekte und deren Handlungsdispositionen entsprechend<br />
konstituiert. Ich denke, dass der zentrale Unterschied zwischen der<br />
diskursiven Konstellation, die zum Faschismus führte, und derjenigen, die wir<br />
heute vorliegen haben, darin besteht, dass wir es im Dritten Reich mit einer<br />
dichten, aber kontingenten, also zufälligen Verschränkung dieser oder weiterer<br />
Diskurse zu tun hatten, während wir es heute mit einer Mehrzahl einzelner und<br />
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