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ner gemeinsamen europäischen Grenzpolizei. Diese wurden bisher eher hinter<br />
vorgehaltener Hand diskutiert. Mittlerweile fordert aber Bundesinnenminister<br />
Otto Schily (SPD) ganz explizit den Aufbau einer solchen Truppe. Als ein Staatenbund<br />
wird die EU aus hoheitsrechtlichen Gründen keine eigene Einheit<br />
aufstellen können. Diese wird sich also aus Kräften der einzelnen Länder zusammensetzen.<br />
Was Schily fordert, ist nichts anderes als der Einsatz des BGS<br />
an der polnisch-ukrainischen oder der tschechisch-slowakischen Grenze. Solche<br />
Out-of-Area-Einsätze sind nicht grundsätzlich neu für die BGS-Beamten.<br />
Diese Einsätze sind zum Beispiel bei Abschiebungen, wo sie zur Bewachung der<br />
„Schüblinge“ eingesetzt sind, gang und gäbe. Illegal handeln sie, wenn sie –<br />
wie es tatsächlich vorgekommen ist – auf Flughäfen anderer Länder Passagiere<br />
mit dem Reiseziel Deutschland auf die nötigen Einreisedokumente kontrollieren,<br />
wie das für das nigerianische Lagos und Kattun im Sudan dokumentiert<br />
ist. Dort tarnten sich BGS-Beamte mit Lufthansauniformen und kontrollierten<br />
Passagiere. Mittlerweile erledigen echte Lufthansa-Mitarbeiter diese Arbeit. Sie<br />
werden dazu vom BGS geschult. Die deutsche Außengrenze ist damit faktisch<br />
vorverlagert worden, in die Check-In-Bereiche der internationalen Flughäfen<br />
in aller Welt, um bereits dort mögliche Flüchtlinge abzuwehren. Rechtlicher<br />
Hintergrund dafür ist das seit 1997 bestehende Beförderungsverbot für Fluglinien<br />
und andere Transportunternehmen von Menschen ohne entsprechende<br />
Einreisedokumente. Die Missachtung dieses Verbotes ist mit „carrier-sanctions“<br />
strafbar. Zum einen wird eine Strafe verhängt – der Satz liegt bei 20 000 Mark<br />
pro Person. Zum anderen sind die Fluggesellschaften zum kostenlosen Rücktransport<br />
verpflichtet.<br />
Neben den Fluggesellschaften werden zunehmend auch NGOs in die Bekämpfung<br />
von Fluchtbewegungen eingebunden. Erklärtes Ziel der europäischen Politik<br />
ist es, die Flüchtlinge bereits in der Herkunftsregion aufzuhalten. Und genau<br />
dabei spielen diese NGOs eine wichtige Rolle. Exemplarisch durchexerziert wurde<br />
dieses neue Konzept im Kosovo. Die Maxime der Flüchtlingspolitik der europäischen<br />
Staaten war hier die Regionalisierung des Flüchtlingsproblems. Die Argumentation<br />
für diese so genannte heimatnahe Unterbringung der Flüchtlinge<br />
gründete zwar auf der Behauptung, diesen sei ja selber an einer baldigen Rückkehr<br />
und deshalb an einem Verbleib in der Region, sprich der Unterbringung<br />
in Albanien und Mazedonien gelegen. Faktisch aber wurden sie auch gegen ihren<br />
Willen und zum Teil unter Gewaltanwendung durch NATO-Soldaten in diesen<br />
Lagern interniert und so Fluchtwege nach Europa gezielt blockiert. Dies bedeutet<br />
einen Bruch mit dem bisherigen Prinzip, Flüchtlinge aus Kampfhandlungen<br />
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