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für das Wachsen der rechten Brut haben. Eine politische Frage ergibt sich für<br />
den antifaschistischen Kampf in jedem Fall, die nach den einzugehenden Bündnissen.<br />
Hierzu folgende Überlegung, die natürlich von meinen politischen und<br />
weltanschaulichen Positionen nicht zu trennen ist. Erstens: Man kann die Gefährlichkeit<br />
von Nazis nicht überschätzen. Ihre Möglichkeiten sich auszubreiten<br />
werden durch viele Faktoren bestimmt. Nazidemagogie verführt zumindest in<br />
diesen Breiten besonders dann, wenn es sozial bergab geht und jene Konjunktur<br />
haben, die für komplizierte Probleme einfache Lösungen bieten. „Arbeit zuerst<br />
für Deutsche!“ zum Beispiel. Wo es also Nazis gibt, müssen die gesellschaftlichen<br />
Bedingungen bekämpft werden, die deren Erstarken begünstigen. Die sich<br />
dem dialektischen und historischen Materialismus verpflichtet fühlenden Linken<br />
sollten stets bestrebt sein, sozialökonomische Ursachen für rechtsextreme<br />
Entwicklungen in den Blickpunkt zu rücken. Insofern ist die antikapitalistische<br />
Komponente antifaschistischer Bewegungen sehr wichtig. Zu Ausgrenzung sollte<br />
sie nicht führen. Ich arbeite seit Jahren im Berliner Flüchtlingsrat mit. Im<br />
Kern geht es dort letztlich um Antirassismus. Dort sind sehr unterschiedliche<br />
Menschen versammelt. Sie wollen auch nicht unbedingt vom Kapitalismus reden,<br />
aber über Faschismus dennoch nicht schweigen. Sollten wir sie deshalb<br />
als Bündnispartner nicht akzeptieren? Was allerdings klar ist, sie wissen von<br />
uns Linken, die wir drin sind, dass wir es sind und wo wir stehen. Und wir werden<br />
von ihnen akzeptiert, weil wir etwas tun. Ich denke, das ist ein ehrlicher<br />
Konsens auch in Sachen Antifaschismus, der sich lohnt. Zweitens: Der Wille breite<br />
antifaschistische Bündnisse zu entwickeln sollte die Fähigkeit einschließen,<br />
sich weit ins bürgerliche Lager hinein zu begeben. Allerdings müssten antikapitalistische<br />
Linke für sich selbst ein paar Prämissen setzen.<br />
• Wir dürfen nicht darauf verzichten, die Verantwortung der gesellschaftlichen<br />
Strukturen und deren Träger für Rechtsentwicklung aufzuzeigen und entsprechende<br />
Zusammenhänge anzuprangern. Stichwort: Ausländerpolitik.<br />
• Linke dürfen den antikapitalistischen Kern ihrer antifaschistischen Haltung<br />
nicht verleugnen, was nicht heißt, dass sie darauf bestehen müssen, diese<br />
Positionen in jeden Bündnisaufruf zu bekommen.<br />
• Linke müssen gegen Ausgrenzung anderer Linker solidarisch kämpfen.<br />
Manchmal hört man den Begriff „elitärer Antifaschismus“. Die ihn gebrauchen,<br />
meinen damit die Ausgrenzung bürgerlicher Nazigegner durch antikapitalistische<br />
Linke. Auch diese Ausgrenzung ist falsch. Erlebt habe ich in der antifaschistischen<br />
Arbeit im Regelfall allerdings anderes. Ein Beispiel: 1997 bildete sich<br />
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