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gen. Viele antirassistische und antifaschistische Gruppen haben Gelder für ihre<br />

Arbeit bekommen. Zusätzlich haben wir zusammen mit vier verschiedenen Antifa-<br />

Gruppen einen eigenen Antrag eingebracht, der eine Dokumentationsstelle gegen<br />

Rechtsextremismus vorsah. Die CDU-FDP-Regierung hat diesen Antrag abgelehnt.<br />

Trotzdem stieß er auf Interesse und wurde von SPD und Grünen unterstützt.<br />

Zudem haben wir uns als PDS im Stadtrat sehr für die Zwangsarbeiter engagiert.<br />

Wir haben vor über einem Jahr die Anfrage gestellt, wie viele Zwangsarbeiter<br />

die Stadt Köln, als städtisches Unternehmen, beschäftigt hat. Es ist<br />

geantwortet worden, dass 365 Fälle nachweisbar sind. In Wirklichkeit waren es<br />

aber viel mehr. Nur es belegen zu können, ist heute oftmals nicht mehr möglich.<br />

Aus dieser Diskussion ist praktisch die Idee entstanden, dass sich die städtischen<br />

Betriebe am Zwangsarbeiterfonds beteiligen müssen. Und wir haben über<br />

diese Beteiligung dann auch noch ein eigenes Soforthilfeprogramm von rund<br />

einer Million DM geschaffen. Dieses Geld wird im Rahmen der Förderung der<br />

Städtepartnerschaft mit Wolgograd, der Geschichtsarbeit und für die Soforthilfe<br />

für Zwangsarbeiter, die nach Köln kommen, eingesetzt. Es gab großen Krach im<br />

Stadtrat zu der Frage: In welchen Fonds zahlen die städtischen Betriebe ein? In<br />

den der deutschen Wirtschaft oder in den normalen Fonds? Die Stiftungsinitiative<br />

der deutschen Wirtschaft wollte natürlich, dass die Kommunen in ihren Fonds<br />

einzahlen, damit sie ihre fünf Milliarden DM zusammenkriegen. Wir konnten uns<br />

gegenüber der CDU durchsetzen. Und so zahlen die städtischen Betriebe in den<br />

normalen Fonds ein.<br />

Köln hat außerdem seit zehn Jahren ein Besuchsprogramm für ehemalige<br />

ZwangsarbeiterInnen. Jedes Jahr kommen etwa 50 bis 100 ehemalige Zwangsarbeiter<br />

zu Veranstaltungen und Besuchen ihrer Betriebe nach Köln, in denen<br />

sie früher ausgebeutet und unterdrückt worden sind. Diese Zwangsarbeiter sind<br />

oft gesundheitlich geschwächt. Wir waren der Meinung, dass für so etwas auch<br />

kommunale Gelder zur Verfügung stehen sollten.<br />

Wie gesagt: Antirassistische, antifaschistische Arbeit sollte meiner Meinung<br />

nach für die PDS in der kommunalen Arbeit einen großen Schwerpunkt haben,<br />

insbesondere im Westen, wo wir in einer ganz anderen Rolle sind. Dort müssen<br />

wir nicht diskutieren, ob wir uns an der Regierung beteiligen oder nicht. Diese<br />

Diskussionen und Probleme haben wir nicht. Zum Glück, wie ich meine. So können<br />

wir knallharte Oppositionsarbeit machen.<br />

Konzeption: Stefan Sarrach, Stadtverordneter Frankfurt/Oder (PDS) und<br />

Kommunalpolitischer Sprecher der PDS-Landtagsfraktion<br />

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