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das so – arbeiten sie wie Sklaven. Sie sind von der Realität total abgeschnitten,<br />
sind gezwungen illegal zu arbeiten, um den Preis für ihre Überfahrt zu bezahlen.<br />
Sie erhöhen damit letztendlich den Profi t der Menschenschmugglerbanden.<br />
Angesichts dieser Situation, die nicht leicht zu bekämpfen ist, brauchen wir<br />
den Internationalismus zwischen den Staaten. Ich meine hier zwischen den<br />
Rechtsstaaten. Gegenwärtig kennen wir den real existierenden Internationalismus<br />
und dieser Internationalismus, den ich als real bezeichne, wird dominiert<br />
von der Hochfinanz. Dann haben wir es mit dem nostalgischen Internationalismus<br />
zu tun. Ich meine den Internationalismus der früheren Arbeiterbewegung,<br />
als es um den Internationalismus des Elends ging. Dieses Elend hat das Sklavenheer<br />
des Kapitals genährt. Wir müssen uns dieser Realität bewusst werden und<br />
müssen uns all die Mittel verschaffen, um dem entgegen zu wirken und uns zu<br />
wehren. Und wir sollten uns hier auch über die Begriffe „Staat“ und „Nation“<br />
Klarheit verschaffen. Wir sollten uns genau vergegenwärtigen, dass es zwei verschiedene<br />
Wege der Konstruktion und Realisierung gibt. Die traditionellste Form<br />
der Nation ist die, die sich auf ihre Wurzeln beruft. Es geht um die ethnische<br />
oder kulturelle Nation. Auf der anderen Seite gibt es die andere Form der Nation,<br />
die in der großen Französischen Revolution geboren wurde. Das ist eine politische<br />
Nation. Mit anderen Worten eine Nation, die sich über den Willen definiert,<br />
die politische Entscheidungsbildung und die Meinungsbildung zu teilen. Letzteres<br />
trifft auf Frankreich zu, so mangelhaft diese Demokratie auch sein mag.<br />
Kurz dazu, was wir in Europa gemeinsam anpacken sollten und was vor allen<br />
Dingen die Deutschen und Franzosen gemeinsam unternehmen müssen. Man<br />
kann nur sagen, dass der reale Internationalismus wirksam und möglich ist,<br />
wenn er sich wirklich auf Demokratie stützt. Der einzige zivilgesellschaftliche<br />
Rahmen dafür ist, dass wir uns immer vor der Illusion bewahren, hier einen nationalen<br />
Posten zu schaffen. Vor kurzem hat der Bundestag das deutsche Staatsbürgergesetz<br />
verändert. Ich glaube, dass das auch ein weiterer Grund dafür ist,<br />
dass wir uns jetzt noch besser verstehen und gemeinsam im heute diskutierten<br />
Sinne handeln.<br />
Konzeption: Harald Pätzolt, Berater der PDS-Bundestagsfraktion<br />
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