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haben wir Bestimmungen eingeführt, dass zum Beispiel Geldstrafen wegen Verkehrsverletzungen<br />

die Zuteilung der Staatsbürgerschaft bis auf zehn Jahre verschieben<br />

können. Das ist absurd. Ein anderes Beispiel bieten hierbei auch die<br />

Verzögerungen bei Einreiseanträgen. Das hängt auch damit zusammen, dass wir<br />

seit dem 1. April volle Schengen-Mitglieder sind.<br />

Was die Gemeinden anbelangt: Diese müssen den Flüchtlingen, wenn die Integrationsperiode<br />

nach dem Asyl anfängt, Wohnungen zur Verfügung stellen.<br />

Sie müssen weiterhin dafür Sorge tragen, dass der Integrationsverlauf mit einer<br />

Dauer von drei Jahren in Gang gesetzt wird. Nun streiten sich sämtliche Gemeinden<br />

darüber, wer wie viele Flüchtlinge empfangen soll. So zum Beispiel, ob die<br />

Gemeinde X zehn Flüchtlinge mehr als Gemeinde Y übernehmen muss, obwohl<br />

beide Gemeinden ebenso groß sind oder ebenso gute bzw. schlechte Möglichkeiten<br />

haben, um die Integrationsvorgänge durchzuführen. Hinzu kommt noch die<br />

Frage der Familienzusammenführung. Wir haben am 20. November diesen Jahres<br />

Gemeinderatswahlen und gegenwärtig fehlen 1000 Flüchtlingsplätze. Es gibt zur<br />

Zeit fünf Gemeinden mit leeren Militärkasernen. Doch wurden diese angeblich<br />

für andere Zwecke gebunden, so dass es schwierig ist, sie für Flüchtlinge zu<br />

verwenden. Dabei ist es egal, ob die Gemeinden liberal, sozialdemokratisch oder<br />

konservativ geführt werden.<br />

Sehen wir von der öffentlichen Verwaltung einmal ab und schauen uns das<br />

Fernsehen und die Zeitungen in Dänemark an, dann fällt auf, dass in den Medien<br />

immer die ethnische Herkunft der Verdächtigen bei Straftaten betont wird.<br />

Wenn ein Bankraub geschehen ist, dann erfahren wir, dass eine iranisch aussehende<br />

Person im Gelände gesehen wurde. Wie man als iranisch aussehende Person<br />

aussieht, weiß ich nicht. Die Journalisten anscheinend schon. Das ist nicht<br />

sehr geschmackvoll, aber noch weniger geschmackvoll ist, dass gewisse Boulevardzeitungen<br />

Kampagnen gegen die Fremden geführt haben. Vor fünf Jahren<br />

hat die Boulevardzeitung „Extrablaad“ eine Kampagne mit Reportagen, Interviews<br />

und Berichten gemacht, die fast ein halbes Jahr lang gelaufen ist. Dieser<br />

Journalismus war so schlecht, dass man dafür einen neuen journalistischen Ausdruck<br />

erfinden musste. Es war kein „Kommentar“, es war keine „Reportage“, sie<br />

nannten es einfach „Kommentage“. Der Leser wusste nicht, was Tatsache, Analyse<br />

oder Kommentar in diesen Artikeln war. Die Kampagne ist selbstverständlich<br />

nur mit dem Ziel, mehr Geld in die Kasse der Zeitung zu bringen, begonnen worden.<br />

Das Geld aber ist ausgeblieben und die Kampagne von einer anderen, mit<br />

einem entgegengesetzten Vorzeichen abgelöst worden. In derselben Zeitung.<br />

Ein anderer Punkt ist der Arbeitsmarkt. Obwohl wir 1996 ein Gesetz verab-<br />

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