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Rassisten ermordet worden ist. Aufgrund enormer Kampagnen der antifaschistischen<br />

Organisationen, die vor allem von den Eltern des Jungen angeführt wurden,<br />

gab es eine offizielle Untersuchung der Ermordung und einer Beteiligung<br />

der Polizei. Diese Untersuchung wurde von dem Richter McPherson geführt, der<br />

zu dem Schluss kam, dass die Polizei bei den Ermittlungen in diesem Fall gescheitert<br />

war. Sie scheiterte in vielen Fällen. Es wäre jedoch zu kompliziert, das<br />

hier weiter auszuführen.<br />

Vor allem die hauptstädtische Polizei in London hat große Probleme aufgrund<br />

eines institutionellen Rassismus. Wir leben also in einer Situation, wo der Rassismus<br />

eher auf institutioneller Ebene als auf gesellschaftlicher Ebene existiert.<br />

Wir haben eine sehr geschwächte faschistische Bewegung, aber dennoch haben<br />

wir immer noch die Situation, dass sich Vorfälle ereignen können, die manchmal<br />

von Aspekten getragen sind, die entweder einen rassistischen Charakter haben,<br />

oder dass die extreme Rechte dies aufgreift, um Kampagnen ins Leben zu rufen.<br />

Und diese Kampagnen müssen bekämpft werden.<br />

Frauke Postel, Mitarbeiterin beim Mobilen Beratungsteam<br />

im Land Brandenburg<br />

Ich bin für das Mobile Beratungsteam Brandenburg hier, das einen besonderen<br />

Arbeitsauftrag in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus hat. Diesen<br />

Arbeitsauftrag möchte ich Ihnen vorstellen.<br />

Das Mobile Beratungsteam ist eine einmalige Einrichtung. Es gibt sie in anderen<br />

Ländern der Bundesrepublik nicht in vergleichbarer Art. In Sachsen-Anhalt,<br />

Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind Versuche unternommen worden,<br />

ähnliche Einrichtungen aufzubauen. Unser Team besteht – mit Veränderungen –<br />

seit 1992. Ich will Ihnen drei Sätze zur Geschichte sagen. 1992 war die Zeit, als<br />

in der Bundesrepublik Deutschland, besonders in den neuen Bundesländern, jede<br />

Menge Übergriffe gegen Asylbewerber, gegen so genannte Volksfeinde durchgeführt<br />

wurden. Und auch in Brandenburg gab es damals fast täglich Berichte von<br />

zum Teil sehr schweren Übergriffen gegen Menschen, die anderer Hautfarbe waren<br />

oder sonstwie als Feinde des deutschen Volkes gekennzeichnet wurden –<br />

als Obdachlose, „linke Zecken“ oder wie auch immer. Der Handlungsbedarf und<br />

auch der Druck auf die Landesregierung war groß. Was anerkennend vermerkt<br />

werden muss, ist, dass zu dieser Zeit in Brandenburg eine gewisse Bereitschaft<br />

vorhanden war, dieses Problem überhaupt zu benennen. Das war in anderen<br />

Bundesländern in dieser Form nicht der Fall. Und so wurde über das damalige<br />

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