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Busse, Priem, Schweigert und Küssel aus Österreich. Sie treffen im nationalen<br />
Kommunikationszentrum Weitlingstr. 122 auf die NA-Parteizentrale mit ihrem<br />
Vorsitzenden Ingo Hasselbach. 1990 tritt die Nationale Initiative – Gott sei<br />
Dank erfolglos – zur Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus an. Zerwürfnisse und<br />
später der Ausstieg Hasselbachs aus der Neonaziszene lassen zu diesem Zeitpunkt<br />
keine Ausweitung, also keine parteipolitischen Annäherungen zu. Ende<br />
1992 werden dann die ANF – Nationale Offensive – verboten und 1993 auch die<br />
FAP. Ein Großteil der Akteure ist weiterhin im rechtsextremistischen Spektrum<br />
tätig, entweder in Kameradschaften, die sich durch ihre Struktur von vornherein<br />
Verboten entziehen, oder in der NPD, die sich von einer rückwärts gewandten<br />
alternden Partei mit seit 1970 nur geringer Attraktivität zu einem modernen<br />
Sammelbecken rechtsextremistischer Aktivisten entwickelt hat.<br />
Uli Jentsch, Antifa-Pressearchiv und Bildungszentrum, Berlin<br />
Ich denke, es ist wichtig, deutlich darauf hinzuweisen, dass sich entlang von<br />
Traditionslinien und Brüchen, die es vorher schon gegeben hat, auch in den<br />
90er Jahren Erfolg und Misserfolg der extremen Rechten entschieden hat. Eine<br />
der traditionellen Schwächen der Rechten aus der BRD war es, dass sie immer<br />
auf eine Partei rechts von der CDU gesetzt haben – teilweise mit sehr viel Vehemenz<br />
und teilweise mit Erfolgen. Diese Traditionslinie finden wir auch in den<br />
90er Jahren, auf die ich aber nur am Rande eingehen werde.<br />
Schon vor der Öffnung der Grenze hat es Kontakte zwischen Rechtsextremisten<br />
aus DDR und BRD gegeben. Bundesdeutsche Rechtsextremisten hatten vielfältige<br />
Kontakte in den Osten. Zu nennen sind da die Neonazis um Michael<br />
Kühnen, aber auch Mitglieder der Nationalistischen Front, einer ebenfalls verbotenen<br />
Vereinigung, aber auch Mitglieder von Hooligan- und Skinhead-Subkulturen.<br />
Auch Republikaner und NPD hatten früh authentische Ansprechpartner im<br />
Osten und haben diese mit Propaganda und Ressourcen versorgt – gerade in<br />
der Zeit der Demonstrationen, zum Beispiel in Leipzig. Nach Recherchen, deren<br />
Qualität ich selber nicht einschätzen kann, wird davon gesprochen, dass es bis<br />
zu 5 000 militante Rechtsextremisten, mit bis zu 10 000 Sympathisanten 1989<br />
im Osten gegeben haben soll. Dazu vielleicht noch eine andere Zahl. Das MfS<br />
berichtete zum Beispiel 1988 davon, dass es allein über 1 000 neonazistische<br />
Skinheads aus dem gewaltbereiten rechten Spektrum gibt.<br />
Meine Hauptthese für die 90er Jahre ist letztendlich, dass von der Entwicklung<br />
in den 90er Jahren hauptsächlich ein neonazistischer Kreis, ein Netzwerk<br />
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