20.05.2014 Aufrufe

download

download

download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

der alten BRD großen Einfluss gehabt. Die HIAG hatte über 30 000 Mitglieder<br />

und noch einmal einen Sympathisantenkreis von ungefähr 100 000 Menschen.<br />

Es gab aber auch Organisationen, die eher im revanchistischen Spektrum angesiedelt<br />

waren. So zum Beispiel der Bund der Vertriebenen (BdV) mit zwei Millionen<br />

Mitgliedern. Er galt als überparteiliche Organisationen, in der militante<br />

Rechtsextremisten, ehemalige Nationalsozialisten zusammen mit Konservativen<br />

aus CDU und SPD gearbeitet haben.<br />

Als nächstes möchte ich zu denn offen nationalsozialistisch auftretenden<br />

Parteien kommen. Die einzige Partei, die es nach 1945 zu größerer Bedeutung<br />

geschafft hat, ist die Sozialistische Reichspartei, die schon während ihrer Gründung<br />

1949 über 10 000 Mitglieder hatte. Ihr Hauptschwerpunkt lag eher in<br />

Norddeutschland. In Niedersachsen konnte sie noch im Jahr ihres Verbots elf<br />

Prozent der Wählerstimmen holen. Ideologisch bezog sich die Partei direkt auf<br />

die NSDAP und den Nationalsozialismus. Während viele andere Parteien versucht<br />

haben, den deutschnationalen Kurs vorsichtig mit dem Nationalsozialismus zu<br />

verbinden, um nicht in eine Repressionswelle zu kommen, hat es die Sozialistische<br />

Reichspartei geschickt geschafft, drei Jahre lang ohne Verbot leben und<br />

nationalsozialistische Ideologie verbreiten zu können. Nach ihrem Verbot 1952<br />

wurden insgesamt 60 Nachfolge- und Tarnorganisationen gegründet. Und eine<br />

dieser Organisationen entwickelte sich dann in den 60er Jahren zu der wichtigsten<br />

rechtsextremen Kraft der BRD, die Nationaldemokratische Partei Deutschlands<br />

(NPD). Der Schwerpunkt lag auch hier am Anfang in Norddeutschland.<br />

In Niedersachsen zog sie mit Erfolg in den Landtag ein. Ende der 60er Jahre<br />

verfehlte die NPD knapp den Einzug in den Bundestag. Seit den 70er Jahren<br />

hatte die NPD innerhalb des rechtsextremen Spektrums nicht mehr viel zu sagen.<br />

Jedoch schulten die NPD und ihre Jugendorganisation viele Kader, die später in<br />

anderen rechtsextremen Organisationen Karriere machten. In den 70er Jahren<br />

entwickelte sich aus diesen Jungen Nationaldemokraten (JN) eine neue nationalrevolutionäre<br />

Strömung des Rechtsextremismus und daneben auch eine Strömung,<br />

die sich selber als „Neue Rechte“ bezeichnete. Erwähnenswert ist aber<br />

auch, dass nach dem Niedergang der NPD in den 60er Jahren viele bürgerlich<br />

orientierte Nationalsozialisten in bürgerlich-rechte Organisationen und Parteien<br />

wechselten.<br />

In den 70er Jahren entstand wie gesagt die Neue Rechte, deren Idee war es,<br />

sich von der alten Rechten abzugrenzen. Ihr Hauptaugenmerk lag im Prinzip<br />

darauf, rechtsextremistische Theorien in die neu entstandenen sozialen Bewegungen<br />

einfließen zu lassen. Gerade in der Ökologiebewegung waren sie sehr<br />

144

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!