20.05.2014 Aufrufe

download

download

download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Es bleibt also ein Rest der Unvergleichbarkeit, den wir noch nicht auflösen<br />

können. Ich war vor vier Wochen in den USA und habe dort mit Linguisten gesprochen.<br />

Und die sagen, sie haben eine längere Tradition und daher auch schon<br />

erste Schritte entwickelt, um auf der linguistischen Ebene solche Konzepte vergleichbar<br />

zu machen. Aber wir sind noch nicht so weit.<br />

Mit dem statistischen Werkzeug der Clusteranalyse konnte eine Typologie<br />

der EU-Bevölkerung erstellt werden. Die Interviewten wurden je nach Beantwortung<br />

der Fragen in vier Kategorien eingeteilt und gezählt. Danach wurde der<br />

jeweilige prozentuelle Anteil an der gesamten Stichprobe der Befragten im EU-<br />

Durchschnitt ermittelt. Es ergaben sich folgende Hauptresultate (siehe Grafik<br />

Seite 22):<br />

• „Active tolerant” (21%)<br />

Diese Gruppe fühlt sich durch Zuwanderer und Minderheiten nicht gestört,<br />

sondern bereichert. Sie besteht nicht auf „Assimilierung“ (Aufgabe der eigenen<br />

Kultur und Übernahe der Kultur und Verhaltensweisen des Gastlandes). Sie fordert<br />

explizit eine Politik zugunsten von Minderheiten.<br />

• „Passive tolerant“ (39%)<br />

Diese Gruppe zeigt eine positive Einstellung gegenüber Zuwanderern und<br />

Minderheiten. Sie fordert keine Assimilierung, besteht aber nicht auf einer Politik<br />

zugunsten von Minderheiten.<br />

• „Ambivalent“ (25%)<br />

Diese Gruppe fühlt sich nicht gestört durch Zuwanderer oder Minderheiten,<br />

spricht ihnen aber keinen positiven Effekt auf die Gesellschaft zu. Sie unterstützt<br />

die Forderung nach Assimilierung.<br />

• „Intolerant“ (14%)<br />

Diese Gruppe zeigt eine stark negative Einstellung. Sie fühlt sich explizit<br />

durch Minderheiten gestört, tritt für Assimilierung und für Repatriierung ein.<br />

Sie zeichnet sich durch geringeres Bildungsniveau und niedrigeren sozioökonomischen<br />

Status verglichen mit dem Durchschnitt der EU-Bevölkerung aus.<br />

Die Gruppe der Intoleranten ist in Deutschland mit 18 Prozent ein bisschen<br />

größer als im EU Durchschnitt, aber sonst ist keine große Abweichung zu bemerken.<br />

Die passiv Toleranten sind in Deutschland ein bisschen weniger als im<br />

EU-Durchschnitt. Im Gegenzug sind auch die Ambivalenten ein kleines bisschen<br />

mehr.<br />

Bei der Frage „Wie verhalten sie sich zur Aussage: Alle Ausländer raus, auch<br />

diejenigen, die schon in diesem Land geboren sind?“ (Schaubild Seite 24) ergibt<br />

sich eine Rangskala der einzelnen Länder, aber wieder unter der Einschränkung,<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!