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die politischen und dann die ökonomischen Grundlagen für das Auftauchen<br />

extremistischer und nationalistischer Organisationen und Bewegungen in der<br />

ganzen Sowjetunion geschaffen. Faktisch hat die Führung der KPdSU unter Gorbatschow,<br />

die der Entstehung der äußerst nationalistischen, antisowjetischen<br />

und oft extrem agierenden so genannten Volksfronten in den Sowjetrepubliken<br />

tatenlos zusah, den Zerfall der Sowjetunion selbst stimuliert. Das war deshalb<br />

besonders gefährlich, weil dieses Wüten des Nationalismus von einem starken<br />

Absinken des Lebensniveaus der Bürger, wachsender Arbeitslosigkeit, dem Verlust<br />

der sozialen Sicherheit, massenhaftem Ausbleiben von Lohnzahlungen und<br />

faktischem Absterben der Nation begleitet war.<br />

Die unter der Führung Jelzins eingeleiteten liberalen Marktreformen, in deren<br />

Verlauf Millionen Bürger total verarmten und nur die schmale Schicht der „neuen<br />

Russen“ märchenhafte Reichtümer anhäufte, haben die langfristigen Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen, dass sich heute überall in unserem Lande verschiedenste,<br />

extremistische, nationalistische und radikale Organisationen jeglicher<br />

Couleur breit machen. Gorbatschow und nach ihm Jelzin haben es mit ihrer<br />

Innenpolitik geschafft, die sowjetische Gesellschaft so aufzusplittern, dass es<br />

inzwischen Menschen gibt, die alles Unglück und alles Leid nicht in erster Linie<br />

den Regierenden anlasten, sondern den Menschen anderen Glaubens und anderer<br />

Nationalität.<br />

Seit die Kommunistische Partei der Russischen Föderation im Jahre 1993 ihre<br />

Tätigkeit wieder aufnahm, musste sie äußerst komplizierte Aufgaben lösen, die für<br />

sie völliges Neuland waren. Wir hatten keinerlei Erfahrungen mit der Arbeit in der<br />

Opposition oder in einem Mehrparteiensystem. Im Laufen mussten wir praktisch<br />

lernen, wie man mit anderen Parteien und Bewegungen, auch solchen aus dem<br />

linken Spektrum zusammenwirkt, wie man Verbündete und Weggefährten findet,<br />

all das unter härtestem Druck des Staates, in einer Atmosphäre antikommunistischer<br />

Hysterie. Die Politik der Machtelite, die jedweden gleichberechtigten Dialog<br />

mit der Opposition ablehnte, die extremen Übergriffe der so genannten demokratischen<br />

Staatsorgane, die am 23. Februar 1992 eine Demonstration von Veteranen<br />

des antifaschistischen Kampfes und die Manifestation am 1. Mai 1993 von Sondereinheiten<br />

der Miliz auseinander jagen ließen, gipfelte schließlich im Beschuss<br />

des Parlamentsgebäudes aus Panzerkanonen im Oktober 1993. Das forderte eine<br />

Reaktion des Volkes und seiner verschiedenen Organisationen, sowohl linker als<br />

auch volkspatriotischer Orientierung, geradezu heraus. Sie konnten diese Vorgänge<br />

nur so werten, dass damit der Geschichte unseres Landes, seinem Volk, dem<br />

Andenken an unsere Väter und Großväter Gewalt angetan wurde. Beträchtlichen<br />

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