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entwickeln, dienen durch Aufklärung, Information und auch dadurch, dass wir<br />

Fortbildungen durchführen. Mir macht es besonders viel Spaß, wenn wir maßgeschneiderte<br />

Bildungsangebote zu den Bürgern bringen können, solche die sie<br />

brauchen können. Wir beraten Kommunalpolitiker, teilweise ganze Kommunen,<br />

aber auch (vernetzte) Bürgerinitiativen. Wir beraten ebenso Einrichtungen, die<br />

im kommunalen Bereich tätig sind, also Institutionen und Verbände. Wir vermitteln<br />

Kontakte und fördern Netzwerkarbeit zur Stärkung demokratischer Initiativen<br />

im weitesten Sinne – im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements. Dazu<br />

gehören selbstverständlich auch Initiativen, die sich für ein friedliches Zusammenleben<br />

verschiedener Nationalitäten oder für die Rechte von Asylbewerbern<br />

einsetzen. Schließlich beraten wir Initiativen im Jugendbereich. Es gibt hier<br />

und da Jugendgruppen, die sich kritisch mit dem Rechtsextremismus auseinander<br />

setzen. Diese möchten wir stärken.<br />

Unsere Arbeit müssen Sie sich nicht so vorstellen wie es bei Vertretern oder<br />

Beratern meist der Fall ist, dass wir also so etwas wie eine feste Angebotspalette<br />

im Koffer hätten. Wir gehen in die Orte, suchen die Leute auf und schauen:<br />

Was haben die für spezielle Fragen? Was sind das für besondere Probleme?<br />

Was möchten die Menschen überhaupt? Was sind die Themen vor Ort? Und dann<br />

entwickeln wir in der Kommune etwas mit den Menschen gemeinsam. Meine Erfahrung<br />

ist – wenn ich jetzt mal eine Art Zwischenresümee nach neun Jahren<br />

ziehen darf –, dass es in der Auseinandersetzung auf kommunaler Ebene nicht<br />

genügend Träger einer politischen, demokratischen Gegenkultur zur „Kultur des<br />

Rechtsextremismus“ gibt. Man kann diese Kultur nicht backen, sie muss sich<br />

entwickeln können. Das braucht Pflege und Zeit. Meine Erfahrung ist auch, dass<br />

populistische Kampagnen, Projekte, Initiativen, die auf Äußeres setzen, überhaupt<br />

nicht greifen. Man kann in diesem Zusammenhang auch Initiativen der<br />

Bundesregierung oder der Landesregierung, die beschlossen wurden, ohne dass<br />

Konsequenzen folgten, kritisch überprüfen. Es ist dringend notwendig, auch in<br />

der Kommune und nicht nur in der Politik einen Diskurs, eine intensive Auseinandersetzung<br />

über die Themen, Fragen und Parolen, die die rechtsextreme Bewegung<br />

bearbeitet, inhaltlich zu führen. Also fragen: Wie wollen wir leben? Was<br />

bedeutet für uns Solidarität? Was bedeutet Gerechtigkeit? Solche Fragen bzw.<br />

Werte müssen definiert werden, man muss in seiner Kommune ein Gefühl dafür<br />

entwickeln – und zwar mit Kopf, Herz und Hand. Also mit allem drum und dran,<br />

nicht nur als irgendeine Petition, sondern als etwas, das ein soziales Klima prägen<br />

kann, welches z.B. politisch gefährdeten Jugendlichen eine Alternative für<br />

ihre Orientierung bieten kann.<br />

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