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wurden Hakenkreuzsymbole und die Worte „Der letzte Kampf für Lettland – Lettischer<br />
Sozialismus“ verwendet.<br />
Ein weiteres Beispiel: Der lettische Verlag „Vieda“ hat einen Wettbewerb angekündigt,<br />
der sich „Der Weg zu einer neuen Welt oder Der wirkliche Nationalismus<br />
und die wahre Kultur – Die einzige Garantie für das Überleben Lettlands<br />
und seine Entwicklung“ nennt. Die Anzeige für diesen Wettbewerb befand sich<br />
auf einem schwarzen Brett einer Universität in Lettland und die Studenten und<br />
Schüler sollten darüber nachdenken, warum Lettland dazu gezwungen wird, dem<br />
EU-Modell zu folgen. Sie sollten in diesem Wettbewerb darüber nachdenken,<br />
warum die Integration der Gesellschaft absurd ist, warum Kämpfer für Freiheit,<br />
nationale Partisanen und Legionäre im unabhängigen Lettland nicht verehrt<br />
werden. Man fragte die Studenten und Schulkinder, ob sie einen Aufsatz schreiben<br />
wollten. Es gab Themen zur Auswahl, wie zum Beispiel: „Die Realisierung<br />
der göttlichen Gerechtigkeit“ oder „Lettlands Auslieferung von 700 000 Siedlern<br />
als die Aufgabe Nummer Eins“. Als Ergebnis wurden mehr als 80 Aufsätze eingereicht,<br />
meist von jungen Menschen geschrieben. „Vieda“ hat nun angekündigt,<br />
ein Buch mit den Aufsätzen zu veröffentlichen und allen Regierungsmitgliedern<br />
als Geschenk auszuhändigen. Es gab natürlich einige Beschwerden bei den zuständigen<br />
Behörden wegen Verleumdung und Hetze. Und auch hier sahen die<br />
Behörden keinen Handlungsbedarf.<br />
Wenn ich über „nationale Partisanen“ spreche – diese waren ja eines der Themen<br />
in diesem Wettbewerb –, sollte ich erklären, dass diese ehemaligen Legionäre<br />
am 16. März diesen Jahres gemeinsam mit Parlamentsmitgliedern in der<br />
Altstadt von Riga aufmarschierten und sich in der Rigaer Kathedrale versammelten.<br />
Sie hielten eine Prozession zu Ehren der Waffen-SS-Soldaten Lettlands<br />
ab. Die Messe wurde durch den Erzbischof der lettischen Kirche Janis Vanags<br />
abgehalten. Einen ähnlichen Aufmarsch gab es auch in verschiedenen anderen<br />
Städten.<br />
Die lettischen Behörden widerstehen weiterhin dem Druck von Vertretern der<br />
Simon-Wiesenthal-Stiftung, Konrads Kalejs, ehemaliger Offizier des SD-Sonderkommandos,<br />
festzusetzen. Eine Abteilung, die Kalejs kommandierte, nahm aktiv<br />
an Hinrichtungen von Juden und Strafaktionen gegen die Bevölkerung – nicht<br />
nur in Lettland, sondern auch in Russland und Weißrussland – im Zweiten Weltkrieg<br />
teil. Kalejs musste aufgrund seiner nationalsozialistischen Vergangenheit<br />
aus den Vereinigten Staaten und Kanada flüchten. Zur Zeit lebt er friedlich in<br />
Australien.<br />
Denkmäler für diejenigen, die 1944/45 Lettland von den Nazis befreit haben,<br />
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