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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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ChristophHackenberg<br />

Aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Ländern des Südensund<br />

Auswirkungen aufdie Zukunft<br />

Der Alarmismus umdie bedrohlichen Auswirkungen einer steigenden Weltbevölkerung<br />

sind in den aktuellen Diskussionen zwar etwas abgeflaut, dennoch wird das Thema<br />

immer noch genutzt, umüber andere Phänomene wie Verteilungsgerechtigkeit, Ressourcenknappheit<br />

und beispielsweise Differenzierung von „erwünschten“ und „unerwünschten“<br />

Kindern hinwegzutäuschen. Gerade auch inZeiten von endenden Ressourcen<br />

werden Schlagworte wie Überbevölkerung und Bevölkerungsexplosion gerne als<br />

Grund und Rechtfertigungherangezogen.<br />

„In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde das Thema Weltbevölkerung unter ökologischen<br />

Vorzeichen wieder virulent. Gerade der ökologische Blickwinkel zeigt, dass sich<br />

hinter Fragen der Weltbevölkerung andere Themen verbergen. ,Zu viele‘ sind immer die<br />

anderen, ob es sich um EsserInnen, Arme, EnergieverbraucherInnen oder VerschmutzerInnen<br />

handelt“(Kirchner 2010: 28).<br />

Durch den mittlerweile beginnenden Rückgang der Bevölkerungszahlen in Europa<br />

(ausgenommen Osteuropa) und weiteren westlichen Ländern, der sich in Zukunft noch<br />

deutlicher zeigen wird, werden Befürchtungen laut, andere Kontinente könnten uns im<br />

Wettbewerb überholen und unseren Wohlstand gefährden. Obwohl abnehmende Fertilitätsraten<br />

nachgewiesen ein globales Phänomen darstellen, besteht ein konkreter Unterschied<br />

inZeitlichkeit, Dynamik und Ausmaßen des demographischen Wandels. Gerade<br />

den Blick auch Länderaußerhalb Europas zurichten, ist mein Ansatz fürdiesen Beitrag,<br />

denn auch Entwicklungen weit entfernt von Österreich können einen erheblichen Einfluss<br />

auf unsere Gesellschaft z.B. durch Migration oder globale Vernetzung bedeuten.<br />

Eine weiter wachsende jedoch auch deutlich alternde Bevölkerung kann in Zukunft<br />

große Probleme für Länder ohne Rücklagen oder staatliche Hilfeleistungen bringen.<br />

Dies hat natürlich auch Konsequenzen auf Österreich und Europa im Ganzen, wenn es<br />

um Entwicklungszusammenarbeit und Partnerschaften geht. Welche Auswirkungen das<br />

weitere Bevölkerungswachstum mit zunehmend alternder Bevölkerung und weiteren<br />

Dynamiken für Länderdes Globalen Südens hat, will ich indiesem Beitrag diskutieren.<br />

DemographischerWandel<br />

Der demographische Übergang oder auch „erster demographischer Übergang“ geht auf<br />

Thompson (1929) zurück, der ein Phasenmodell konzipierte, welches den Rückgang<br />

von Sterbe- und Geburtenraten in Gesellschaften beschreibt:

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