GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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Arbeit bei weitem nicht die Selbstverwirklichung ist, sondern meistens die Nutzenmaximierung
des Unternehmens. Und obwohl es oft keine Fließarbeit ist, die man verrichtet,
sind die Aufgaben dennoch sehr oft von „oben“ delegiert und stellen einen monotonen
Arbeitsalltag dar. Somit stellt sich natürlich die Frage, ob sich die Wirtschaft auf
das vorherrschende Menschenbild einlässt oder der Mensch der Wirtschaft unterliegt?
Taylor basierte sein Konzept des „Scientific Managements“ auf das Menschenbild des
„homo economicus“, also der Annahme, dass Menschen generell faul und unselbstständig
sind und daher streng geregelte Arbeitsabläufe brauchen. Obwohl das Modell nicht
vollständig inder Arbeitswelt erhalten geblieben ist, sind wir von kreativer und selbstverwirklichender
Arbeit weit entfernt. Oder doch nicht?
Paradigmenwechsel
Es lässt sich langsam eine Bewegung erkennen, die versucht einen Paradigmenwechsel
herbeizuführen, indem sie sich nicht der Wirtschaft unterstellt, sondern nach Selbstverwirklichung
strebt -die Gründerszene. Sie wird immer größer und vor allem unter
jungen Leuten bekannt. Die unten stehende Statistik zeigt deutlich, dass es einen jährlichen
Zuwachs anUnternehmensneugründungen inÖsterreich seit 2000 bis 2011 gibt.
Der Trend lässt sich aber nicht nur in Österreich erkennen, sondern auch in anderen
Länder, wiedie Grafik aus Großbritannien zeigt.
Auch Nachbarstädte wie Berlin haben einen Anstieg anUnternehmensneugründungen,
nämlich eine Steigerung von 3,4% in 2012 im Vergleich zu2011, zu verzeichnen und
werden nicht grundlos mit 118,2 Gründungen auf 10.000 Erwerbspersonen als Gründungsmetropolen
genannt. (Quelle: BBB 2 )
Diese und ähnliche Daten zeugen von einer Neuorientierung und widerlegen die Annahme,
dass wir alle der Norm folgen und als brav „gedienter“ Angestellter in Pension
gehen. Das Streben nach Selbstverwirklichung scheint aktueller zusein, denn je und die
heutige Generation entspricht nicht dem „homo economicus“ aus den 1910er Jahren.
Angefangen bei dem „klassischen“ Studenten, der nicht „nur“ zuden Vorlesungen geht,
sondern sich in etliche meist freiwillige Organisationen engagiert.
2 Bürgerschaftsbank zu Berlin-Brandenburg.