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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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28<br />

50 Prozent betragen wird. In Tabelle 1sind einige demographische Indikatoren für<br />

Österreich dargestellt. Deutlich sichtbar ist, dass die Verteilung der Altersgruppen in<br />

Österreich, insbesondere bei der ältesten Gruppe, ähnlich hoch ist, wie dies in Deutschland<br />

oder Italien der Fall ist.<br />

Die Verteilung zwischen den Altersgruppen macht deutlich, dass die Fertilitätsrate (also<br />

die Kinderanzahl pro Frau) enorm gesunken ist und die Gruppe der Kinder und Jugendlichen<br />

sich drastisch reduziert hat. Die Altersgruppe der unter 20-Jährigen macht nur<br />

mehr ein Drittel der Bevölkerung aus. Der Anteil der über 65-Jährigen beträgt bereits<br />

28,5 Prozent. Zusätzlich steigt das Durchschnittsalter inÖsterreich in den letzten Jahrzehnten<br />

deutlich an.<br />

DiepolitischeWirkung derAlterung der Gesellschaft<br />

Für Österreich, wie für viele andere westeuropäische Länder, sind die politischen Auswirkungen<br />

des demographischen Wandels besonders relevant (vgl. Streeck, 2007). Die<br />

Verschiebung der Altersgruppen von den Kindern und Jugendlichen hin zu der Altersgruppe<br />

der Älteren nimmt seit der letzten Dekade in Österreich zu. Indemokratischen<br />

Staaten ermöglicht die politische Struktur die Einflußnahme von unterschiedlichen<br />

Interessengruppen auf den politischen Willensbildungsprozess und somit auf die Ausgestaltung<br />

von gesetzlichen Maßnahmen. InÖsterreich ist diese Öffnung für die Artikulation<br />

von unterschiedlichen Interessenslagen insbesondere durch die Sozialpartnerschaft<br />

in der politischen Kultur verankert. Durch das Vorhandensein von sozialpolitischen und<br />

arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und staatlichen Transferleistungen stehen alle<br />

diversen Interessen der Bevölkerung miteinander im Kampf, um Anerkennung und<br />

Umsetzung durch die politischen Akteure. Nicht erst seit der Banken- und Finanzkrise<br />

sind die Staaten dazu gezwungen politische Maßnahmen zu begründen. Die Frage ob<br />

finanzielle Mittel für einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze und damit zur besseren<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf für viele Frauen verwendet werden sollen oder ob<br />

stattdessen die Pensionsgelder erhöht werden, ist auch eine Frage welche Akteure über<br />

welche politischen Einflussmöglichkeiten den gesellschaftlichen Diskurs maßgeblich<br />

beeinflussen.<br />

Um den Einfluss der Alterung der Gesellschaft auf der politischen Ebene nachzuweisen,<br />

möchte ich drei Indikatoren beleuchten um eine qualitative Analyse zu begründen. Zu<br />

einem durch die Struktur der Wählerschaft, der Alterung des Elektorats. Hat die Alterung<br />

der Wahlberechtigten tatsächlich zugenommen? Zum Zweiten durch die Alterung<br />

der Akteure in der Politik, sprich die Altersstruktur der Parteimitglieder und der Natio-

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