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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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flussung des Geschlechts der Nachkommen tragen jedoch maßgeblich zur aktuellen<br />

Dynamik bei. Die Gründe für diese Sohnpräferenz sollen indiesem Beitrag nicht näher<br />

ausgeführt werden, interessant sind jedoch die Entwicklungen in Zukunft gerade in<br />

Ländern, die den demographischen Übergang bald abgeschlossen haben und die später<br />

Maßnahmen für eine Erhöhung der Geburtenraten bei gleichzeitiger ungleicher Sexualproportion<br />

setzen müssen.<br />

Demographische Alterung<br />

„Demographische Alterung meint ganz allgemein eine Entwicklung, bei der sich das<br />

Medianalter einer Bevölkerung nachhaltig erhöht […]“ (Kytir 2011: 79). Man spricht<br />

also vom Steigen des Medianalters, wenn sich die Zahl älterer Menschen inder Bevölkerung<br />

deutlich erhöht und imVergleich dazu weniger jüngere Menschen nachkommen.<br />

Dies wird vor allem durch die Faktoren Fertilität, Mortalität und Migration gesteuert,<br />

wobei Migration amwenigsten und nur temporär Einfluss hat. Sinkt die Fertilität, also<br />

die Anzahl der geborenen Kinder bei gleichzeitiger Verlängerung der Lebenserwartung<br />

und niedriger Mortalität, so altert demographisch eine Gesellschaft. Dies ist in der<br />

Gegenwart vor allem stark in Europa und Japan der Fall, jedoch mittlerweile ein globales<br />

Phänomen. Selbst in den demographisch jungen Bevölkerungen mit den höchsten<br />

Fertilitätsraten in afrikanischen Ländern südlich der Sahara sowie arabischen Staaten ist<br />

eine Abnahme der Kinderzahlen und eine erhöhte Lebenserwartung bei der Geburt<br />

bemerkbar(Kytir 2011: 86-87).<br />

Laut Prognosen der UN wird das Мedianalter der Weltbevölkerung „bis zum Jahr 2030<br />

um 5,05 Jahre, bis zum Jahr 2050 um insgesamt 9,24 Jahre ansteigen“ (United Nations<br />

2009). Die demographische Alterung zeigt inden westlichen Ländern bereits deutliche<br />

Auswirkungen, jedoch altern auch zeitlich verschoben die Menschen inden ärmeren<br />

Regionen der Welt. Im Gegensatz zu den Staaten in Europa, die mehr oder weniger<br />

Formen eines Wohlfahrtsstaates mit Sozial- und Pensionssystemen aufgebaut haben,<br />

fehlen diese Strukturen gerade inafrikanischen Ländern südlich des Sahara, in Asien<br />

sowie Teilen Lateinamerikas. Zukünftig werden diese jedoch vor dem Problem stehen,<br />

dass die alternde Bevölkerung nach ausreichenden sozialen Sicherungssystemen verlangt.<br />

Soziale Spannungen, Arbeitskräfteknappheit und sinkender Konsum sind nur<br />

einige Aspekte, die indiesem Rahmen bedacht werden müssen und wirtschaftlich weniger<br />

entwickelte Länder dann vor der Aufgabe stehen, eine staatliche Basisversorgung in<br />

relativ kurzer Zeit zuschaffen ohne soziale Netzwerke zuschwächen (Kytir 2011: 94-<br />

96).

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