GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

DavidFischer
Energie wienie —eineAnalyse
„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern
geliehen“,indianisches Sprichwort
Einleitung
Die kulturelle Entwicklung des Menschen geht mit dem Erschließen neuer Energiequellen
einher. Mit der Entdeckung des Feuers war die Besiedlung des kühleren Nordens
möglich, durch Zugtiere konnte der Ertrag im Ackerbau gesteigert werden und die
Entwicklung der mit Kohle betriebenen Dampfmaschine legte den Grundstein zur
Industriellen Revolution. Diese Fortschritte hatten ein Bevölkerungswachstum und eine
Steigerung von Wohlstand und Lebenserwartung zur Folge (Hall etal. 2003: 318). Der
zunehmende Einsatz fossiler Energieträger führt jedoch vermehrt zuUmweltschäden
und mündet mittlerweile im kaum noch zustoppenden Klimawandel. Weiters wird uns
die Endlichkeit der verfügbaren fossilen Rohstoffe immer bewusster. Ein Übergang zu
erneuerbaren Energien bietet sich als Lösungsmöglichkeit an, wird jedoch angesichts
derernüchternden Ausgangslagemit enormem Anstrengungen verbunden sein.
Die Menschheit verbraucht heute soviel fossile Energie wie nie zuvor. Ziel dieser
Arbeit ist, einen kurzen Überblick über die physikalischen Grundlage der Energiethematik
zu geben. Weiters wird kurz auf die derzeitige Situation eingegangen. Und
schließlich soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wieso unser aktueller Umgang
mit Energie aus endlichen Quellen soproblematisch ist.
Energie aus physikalischer Sicht
Die Energie ist eine physikalische Größe, die als Integral der Kraft entlang einer Wegstrecke
definiert ist. Gemessen wird die Energie in Joule (J). Jenach Anwendungsbereich
sind auch andere Einheiten gebräuchlich, etwa die Kilowattstunde (1 kWh =3,6
Mio. Joule) für elektrische Energie oder die Kalorie (1cal = 4,2 Joule) für die Nährwertangabe
bei Lebensmitteln.
Der Brennwert eines Reiskorns beträgt etwa 100 J. Der Weltenergiebedarf der Menschheit
liegt heute bei ungefähr 500.000.000.000.000.000.000 Joder 500 EJ. Dies ist eine
Bandbreite über etliche Größenordnungen, daher sind für eine bessere Lesbarkeit Einheitenpräfixe
gebräuchlich.