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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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Kultur und Entwicklung<br />

Ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung einer fortschrittlicheren Kulturpolitik<br />

war die internationale Kulturdekade der Weltkommission „Kultur und Entwicklung“<br />

von 1988 bis 1998. In diesem Zusammenhang wurde unter der Leitung des ehemaligen<br />

UN-Generalsekretärs Javier Pérez de Cuéllar der Bericht „Our Creative Diversity“ erarbeitet,<br />

der sich mit der Frage beschäftigt, welche Möglichkeiten esgibt, Kultur für die<br />

globale Entwicklung zu nutzen. Damit wurden die Grundsätze der neuen Kulturpolitik,<br />

nämlich die Forderung einer friedens-, entwicklungs- und sozialpolitischen Orientierung,<br />

festgelegt (de Cuéllar1995/96).<br />

Auf Empfehlung der Weltkommission „Kultur und Entwicklung“ fand 1992 in Rio de<br />

Janeiro eine Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung statt. Das<br />

Ergebnis war eine internationale Vereinbarung, die völkerrechtlich festgelegt wurde,<br />

Agenda 21. Über 170 Staaten unterschrieben dieses Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert.<br />

Indieser Vereinbarung sind die unterschiedlichen Handlungsbereiche angeführt,<br />

in denen die Leitidee der Nachhaltigkeit angewandt werden soll. Aufgrund der<br />

Komplexität der Disparität zwischen den Kulturen wurden kulturelle Aspekte zwar<br />

nicht indie Agenda 21 aufgenommen, jedoch waren sie Bestandteil der Diskussion und<br />

wurden nicht völlig ausgeklammert (Ziegeldorf2002).<br />

Den Abschluss der Dekade bildete die Zwischenstaatliche Konferenz der UNESCO in<br />

Stockholm 1998, bei der der Aktionsplan „The Power ofCulture“ über Kulturpolitik für<br />

Entwicklung formuliert wurde. Das erste anerkannte Prinzip dieser Konferenz lautet:<br />

„Nachhaltige Entwicklung und kulturelle Entfaltung sind wechselseitig voneinander<br />

abhängig.“ Ein weiteres Prinzip: „Kulturelle Kreativität ist die Quelle menschlichen<br />

Fortschritts; und kulturelle Vielfalt ist -als ein schützenswertes Gut der Menschheit -<br />

ein entscheidender Faktor injeder Entwicklung.“ Somit gibt es ohne Kulturpolitik keine<br />

nachhaltige Entwicklungspolitik. Des Weiteren wurden den Mitgliedsstaaten politische<br />

Zielvorgaben und Aktionslinien empfohlen, um einen kulturpolitischen Wandel zu<br />

gewährleisten (Bernecker1998: 11-23).<br />

Daran anschließend fand im Jahre 1999 die UNESCO Konferenz „Culture Counts“ statt<br />

sowie ein Experten-Seminar zur Frage der Messbarkeit von Kultur und Entwicklung.<br />

Schließlich kam es nach dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung, 2002 in Johannesburg,<br />

zur Formulierung der UN-Resolution „Kultur und Entwicklung“. Esfolgten<br />

weitere Berichte, wie etwa über die menschliche Entwicklung, für welche „kulturelle<br />

Freiheit“ als unentbehrliches Menschenrecht anerkannt wurde (2004) sowie einige

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