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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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werden. Aber auch andere politischen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Interessensvertretungder<br />

Jungen sind vorstellbar.<br />

In Deutschland gibt esimBundestag den sogenannten Nachhaltigkeitsrat. Diesen Beirat<br />

setzt sich dafür ein, dass der Staat nachhaltig wirtschaftet, insbesondere das alle Maßnahmen<br />

gegenüber nachfolgenden Generationen gerecht sind und diese nicht zu Lasten<br />

der zukünftigen Generationen gestalten sind. Die Zeit (20<strong>13</strong>) bezweifelt jedoch die tatsächliche<br />

Effektivität, denn auch in diesem Rat sind von 15 Personen alle Abgeordneten<br />

älter als 45. Die grundsätzlich positive Idee verkommt auch hier zu einem Reden über<br />

Jugend ohne die Beteiligung dieser.<br />

Eine andere Idee ist esJugendquoten einzuführen, die sicherstellen, dass in politischen<br />

Gremien eine festgelegte Anzahl von jungen Menschen die Interessen der Altersgruppe<br />

vertreten. Die tatsächliche Einführung solcher Jugendquoten liegt jedoch in ferner<br />

Zukunft. Notwendig scheinen solche Jugendquoten mehr denn je zu sein. Johanna<br />

Zauner, die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung wies in einem Interview mit der<br />

Tageszeitung Der Standard (20<strong>13</strong>) darauf hin, dass bei den Budgetverhandlungen die<br />

Vertretungen der Jungen draußen bleiben müssen, während die Seniorenvertreter bei<br />

den Verhandlungen anwesend sind.<br />

Unterschiedliche Altersgruppen, unterschiedliche Interessen?<br />

Ein Ergebnis aus dem demographischen Wandel und der Alterung der Gesellschaft sei,<br />

so wird postuliert, unterschiedliche Interessenslagen der „Jungen“ und der „Alten“.<br />

Junge Menschen unter 18 Jahren haben spezielle Interessen die sich an ihrem Lebensalter<br />

orientieren und die sich aus ihrer Stellung im ökonomischen Lebenszyklus ableiten<br />

lassen. Dieses Theorem ist inZeiten des demographischen Wandels die Grundlage für<br />

die Diskussion umGenerationengerechtigkeit und die etwaige (Be)herrschung der Alten<br />

überdie Jungen.<br />

Harald Wilkoszewski (2010:373) hat diese Annahmen wissenschaftlich mit Hilfe des<br />

German Generations and Gender Surveys aus dem Jahr 2005 und dem Population Policy<br />

Acceptance Survey aus dem Jahr 2003 untersucht. Wilkoszewski (2010:379) zeigt<br />

deutlich, dass die Vorstellung, dass Ältere öffentliche Transfers an Jüngere weniger<br />

unterstützen als Jüngere davon abhängig ist, ob weitere demographische Indikatoren,<br />

wie Elternschaft oder Großelternschaft, bei den Befragten zutreffen: „Die Tatsache,<br />

eigene Enkelkinder zuhaben, steigert die Wahrscheinlichkeit, staatliche Transfers an<br />

Junge zu unterstützen.“ Wilkoszewski (2010:382) bezeichnet dieses Phänomen als

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