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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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Elisa Priglinger<br />

KulturpolitischeEntwicklungen —Nachhaltigkeit im Kultursektor<br />

„Es liegt im ureigenen Interesse eines jeden von uns, daß Kulturpolitik innoch stärkerem<br />

Maße als bislang den ihr gemäßen Stellenwert einnimmt und nicht auf Brosamen angewiesen<br />

ist, diemöglicherweise im Streit der Prioritäten noch übrig bleiben.“<br />

(Dr. Hans JoachimMeyer,Zwischenstaatliche Konferenzder UNESCO, 2. April1998)<br />

Kulturpolitik bezeichnet die Politik eines Landes, die im weitesten Sinne der Pflege der<br />

Kultur dient. Darunter fallen verschiedene Bereiche –wie etwa Bildung, Wissenschaft,<br />

Kunst etc. –, die jenach Verständnis der Kulturpolitik unterschiedlich schwer gewichtet<br />

werden. Die Kulturförderung ist jedenfalls eine der Hauptaufgaben, die in diesem<br />

Zusammenhang diskutiert werden müssen. Damit sind sowohl die direkte Finanzierung<br />

als auch die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen gemeint. Kultur spiegelt die<br />

jeweilige gesellschaftliche Situation wider und ist somit auch hinsichtlich der Entwicklung<br />

einerGesellschaft von großer Bedeutung.<br />

Das Thema der Nachhaltigkeit steht aktuell in vielen Bereichen zur Diskussion und<br />

beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf Umweltpolitik. Die Grundvoraussetzung<br />

für eine nachhaltige Entwicklung ist eine sozial –aber auch ökologisch –verantwortliche<br />

Lebensweise und ist somit eine kulturelle Aufgabe. Es geht hier um Bewusstseinsschaffung<br />

und die Bildung gesellschaftlicher Wertesysteme. In der Diskussion um<br />

Nachhaltigkeit zählen Kunst, Kultur und Kulturpolitik zu den tragenden Faktoren, die<br />

viel zu lange aus der Debatte herausgehalten wurden und teilweise immer noch werden.<br />

Die großen erinnerungsschaffenden und erinnerungsbewahrenden Institutionen wie<br />

Museen und Theater, die uns die Jahrhunderte seit der Aufklärung gebracht haben, sind<br />

Orte der kulturellen Traditionen unserer Gesellschaft und gleichzeitig Orte ihrer Fortentwicklungen.<br />

Die traditionellen Modelle sowohl der Kulturpolitik als auch der Entwicklungspolitik<br />

sind veraltet und müssen auch inBezug auf Nachhaltigkeit überdacht und neu definiert<br />

werden. Ohne die Miteinbeziehung der Bevölkerung kann es aber keinen Wandel in<br />

Richtung ökologisch verantwortlicher Lebensweise geben. Technische Innovationen<br />

reichen alleine nicht aus, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Die Ebene<br />

der Kreativität und Phantasie ist ein ausschlaggebender Motor für fortschrittliche Veränderungen<br />

und damit unerlässlich für eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der<br />

Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse<br />

nicht befriedigen können.“ (Hauff 1987: 46).

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