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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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dass diese Entwicklung kausal nicht von einer groß angelegten Schöpfung neuer<br />

Arbeitsplätze ausgeht, sondern weil einerseits die Zahl der für den Arbeitsmarkt<br />

verfügbaren Jungen weiterhin sinkt und andererseits immer mehr gut ausgebildete<br />

Personen zwischen 15und 24 Jahren das Land verlassen.<br />

Damit sind schon zwei von vier Strategien von Seiten der Jugendlichen genannt, mit<br />

denen sie auf die anhaltende spanische Beschäftigungsmisere antworten können: (i)<br />

Verlassen des Landes inder Hoffnung auf bessere Möglichkeiten im(EU-)Ausland 5 ,<br />

(ii) weiterhin offiziell in Spanien Arbeit suchen oder „schwarz“ arbeiten, (iii)<br />

Weiterführung bzw. Aufnahme einer Ausbildung oder (iv) Resignation und Rückzug<br />

von der Arbeitsuche. Die letzen beiden Punkte zeigen sich auch in der sinkenden<br />

Erwerbsquote und der steigenden Stillen Reserve der Jungen. Alle vier Optionen sind<br />

stark im Steigen begriffen und lassen somit noch einmal den extrem schwierigen Statusquo<br />

der jungen spanischen Bevölkerung erkennen.<br />

DieAuswirkungen der Massenjugendarbeitslosigkeit<br />

Das der europäischen Gesellschaft inhärente Versprechen, die nächste Generation<br />

würde einmal besser leben als ihre Eltern, lässt sich angesichts der aktuellen Daten in<br />

Spanien nicht mehr halten. Vielmehr muss in den nächsten Jahren alle Kraft aufgeboten<br />

werden, damit der Lebensstandard weiter Bevölkerungsteile nicht ins Bodenlose absinkt<br />

und die soziale Kohäsion nicht, durch den Ausschluss der nächsten Generation vom<br />

Arbeitsmarkt, zu Bruch geht. Die Untersuchung der Effekte struktureller<br />

Beschäftigungslosigkeit der unter 25-Jährigen, konzentriert sich in der Folge auf zwei<br />

Ebenen: Die Auswirkungen auf den Einzelnen und auf damit verbundene Gefahren für<br />

dieGesellschaft.<br />

Individuelle ökonomischeEffekte–DieNarben der Jugendarbeitslosigkeit<br />

In Spanien gibt essogut wie keine Familie, die nicht von Arbeitslosigkeit und der<br />

damit einhergehenden Verschlechterung der ökonomischen Situation persönlich<br />

betroffen ist. Seit 2006 ist die Armutsgefährdung der spanischen Bevölkerung um mehr<br />

als 24% gestiegen. Noch stärker haben sich die Anteile der Gruppe der 18 bis 24-<br />

Jährigen (35%) und die der jungen Erwerbspersonen mit tertiärer Bildung (63%)<br />

entwickelt (hier allerdings von niedrigen Niveaus ausgehend; Abbildung 2). Weiterer<br />

5 Die konservative Arbeitsministerin Spaniens benützt dafür den Euphemismus „Außenmobilität“ (El<br />

País Artikel 4,20<strong>13</strong>)

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