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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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172<br />

rend des Ersten Weltkriegs, Baby-Booms der frühen 20er Jahre, der späten 30er und<br />

frühen 40er Jahre sowie der späten 50er und 60er Jahre, Geburtenrückgänge der 20er<br />

sowie der frühen 50er sowie der späten 60er und 70er Jahre und Kriegsverluste während<br />

derzwei Weltkriege.<br />

Eine Ursache der Alterungsprozesse der Gesellschaft ist die steigende Lebenserwartung.<br />

Hatten 1950 Männer inÖsterreich bei der Geburt noch eine Lebenserwartung von 64<br />

Jahren und Frauen etwa 68 Jahre, so wurden diese 1999 74 bzw. 80 Jahre alt. Da die<br />

Sterblichkeit der Älteren weiter sinkt, wird diese Entwicklung vorerst nicht enden. Die<br />

zweite Ursache ist eine verringerte Kinderzahl, was wiederum das Gewicht der älteren<br />

Bevölkerung vergrößert. Dadies langfristige Prozesse sind, ist eine Trendumkehr nicht<br />

sehr wahrscheinlich. Auch die erwartete Zuwanderung wird die fehlenden Geburten<br />

nicht ausreichend ausgleichen können. (Fassmann, 2000: S. <strong>13</strong>-30)<br />

Die geburtenstärksten Jahrgänge inÖsterreich waren rund um das Jahr 1963. Aber<br />

gerade diese Jahrgänge stehen heute an der Schwelle zum Pensionsantrittsalter. Es treten<br />

derzeit mehr Leute in das Pensionsantrittsalter ein, als junge Leute Schulen oder<br />

Universitäten verlassen. Dies wird auch zu einer potentiellen Arbeitskräfteknappheit<br />

führen. Laut Professor Fassmann können diese Fakten nur durch kompensatorische<br />

Zuwanderung oder durch eine Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters ausgeglichen<br />

werden, was allerdings sozialpolitisch nur schwer zu realisieren sei.<br />

(derstandard.at; „ex.alp: Demographie in Österreich. Interview mit Prof. Heinz<br />

Fassmann“; 20.08.<strong>2012</strong>)<br />

Aber auch Anfang der 70er Jahre war die demographische Belastung der erwerbsfähigen<br />

Bevölkerung sehr hoch, jedoch lag die Jugendlastquote (Prozentanteil der Altersgruppe<br />

von 0-15-Jährigen) deutlich über der Alterslastquote (Prozentanteil der Altersgruppeüber60Jahren).<br />

Dies hatte zurFolge, dass damals hohe Priorität auf den Ausbau<br />

von Schulen und Universitäten, sowie auf Familienpolitik gelegt wurde. (Fassmann,<br />

2000: <strong>13</strong>-30)<br />

Werhat heute Priorität fürdie Politik?<br />

Ein Beispiel<br />

Für jeden Österreicher älter als 18 Jahre wird ein Euro pro Jahr an Bundesseniorenvertreter<br />

ausgezahlt (§ 19 Abs. 4Bundes-Seniorengesetz). Dies scheint imersten Augenblick<br />

nicht viel zu sein, doch handelt es sich hier gesamt um eine Summe von 5-6 Milli-

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