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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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210<br />

Fazit<br />

Die Generation erscheint immer dann auf der Bühne der Geschichte, wenn sie den Auftritt<br />

großer Generalisierungen ankündigt oder weil sie einer Forderung besondere Legitimation<br />

verleihen soll –denn wer könnte schon widersprechen, wenn eine ganze Generation<br />

ihre Stimme erhebt? Damit ist nicht zu sagen, dass all das im Dienste einer personalisierten<br />

oder institutionalisieren Macht steht, sondern dass es sich vielmehr, um<br />

mit Foucault zu sprechen, umdie „Macht [als] Name, den man einer komplexen strategischen<br />

Situation ineiner Gesellschaft gibt“ (Foucault <strong>2012</strong>: 94) handelt. Wenn es<br />

jedoch um das Aufbegehren gegenüber übermittelter Stereotypen, den Widerstand<br />

gegenüber Diskriminierung und Sexismus geht; das Streben nach Solidarität und<br />

Gerechtigkeit oder das versuchte Verstehen von sozialen Prozessen, dann tun wir uns<br />

mit dem Begriff der Generation keinen Dienst. Der gleichmachende Begriff der Generation<br />

ist vielerorten bestenfalls unbrauchbar, wirkt oft aber auch überlagernd oder verdeckend,<br />

und dessen sollten wir uns bewusst sein. Die Einbeziehung des Generationsbegriffes<br />

verstellt uns dort nicht nur den Blick und macht uns blind für unsere Analysen;<br />

sie nimmt all diesen Prozessen auch ihr Potential demokratischer Erneuerung, die<br />

wirsodringend nötig haben.<br />

Um zu Bob Dylan zurückzukehren –erwar vielleicht nicht die Stimme seiner Generation,<br />

aber er war die Stimme eines Protests, nicht durchgehend und auch nicht sauber<br />

einord- und klassifizierbar, aber damit für kurze Zeit auch die Stimme einer Gruppe, in<br />

ihrem Anliegen vereint.<br />

Come mothers and fathers/Throughout theland/Anddon’t criticize /What you can’t<br />

understand /Your sons andyour daughters /Are beyond your command/Your oldroadis<br />

rapidlyagin’ /Please get out ofthe newone if youcan’t lend your hand /For thetimes they<br />

are a-changin’<br />

Bob Dylan: The TimesThey Are A-Changin’<br />

Literatur<br />

Aichinger, Heidi (20<strong>13</strong>): „Generation Y:Der große Irrtum“, in: Der Standard,<br />

25. 03. 20<strong>13</strong>, online: derstandard.at/<strong>13</strong>63705771284/Generation-Y-Der-grosse-Irrtum<br />

[22. 04. 20<strong>13</strong>].<br />

Butler, Judith (1997): „Körper von Gewicht“, Frankfurt amMain: Suhrkamp.<br />

Foucault, Michel (<strong>2012</strong>): „DerWille zumWissen. Sexualität und Wahrheit I“, Frankfurt<br />

am Main: Suhrkamp.<br />

Ginsberg,Allen (2006): „Howl and other poems“, San Francisco: CityLights Books.

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