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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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drucksvoll gezeigt, dass Wirtschaftswachstum an Bildung gekoppelt ist und eine Gesellschaft<br />

nur mit ausreichender Bildung den Fortschritt sichern kann. In einem entwickelten<br />

Land wie Österreich steht uns jegliches Wissen zur Verfügung, nur muss man auch<br />

wissen, wieman dieses findet und dann verwendet.<br />

Man kann natürlich argumentieren, dass indie Gründerszene nur Leute sind, die essich<br />

auch leisten können, ein Unternehmen zugründen, aber das ist bei weitem nicht der<br />

Fall. Es gibt immer mehr Studenten, die sich für dieses Feld interessieren, egal obsie<br />

ein Wirtschaftsstudium belegen oder gerade auf der Universität für Angewandte Kunst<br />

Design studieren oder sich als Fotograf gerade selbstständig gemacht haben. Sie alle<br />

verbindet eines, nämlich der Wunsch und das Interesse nach einer spannenden und fordernden<br />

Arbeit. Bis jetzt liegen leider noch keine aussagekräftigen Daten zur Arbeitszufriedenheit<br />

in Startups vor, doch wird essicher interessant werden zu sehen, ob in 10<br />

Jahren, wenn sich diese Gründerbewegung etabliert hat, sich die Menschen inihrer<br />

Arbeit wirklich zufriedener fühlen und ihre Selbstverwirklichung ausleben können.<br />

Wenn man mit Gründern jetzt redet, bestätigen sie diese Annahme.<br />

Veränderungsresistenz<br />

Warum sind aber dann nicht viel mehr Menschen bestrebt indie Selbstständigkeit zu<br />

wechseln? Ein Grund dafür sind sicher die finanziellen Ressourcen, doch kann dieser<br />

heutzutage schon durch gute Förderungsprogramme und diversen Investoren, wie<br />

„Business Angels“ behoben werden. Ein viel wichtiger Punkt scheint die Einstellung<br />

des Menschen zusein. Obwohl ich der heutigen Gesellschaft nicht unterstelle, noch<br />

immer das Leitbild des „homo economicus“ zu leben, bin ich dennoch der Überzeugung,<br />

dass die Menschen noch nicht proaktiv genug sind und sich auf ihrem Wohlstand<br />

ausruhen. Etliche Studien bestätigen, dass Menschen inNot oder Krisensituationen sehr<br />

innovative Lösungen zuProblemen finden können, die sie unter „normalen“ Bedingungen<br />

nicht sehen. Braucht eserst eine Naturkatastrophe oder eine politische Auseinandersetzung<br />

bis wir anfangen Innovation inÖsterreich zu forcieren? Unserem Schulsystem<br />

hält sich der Innovationsgedanke auch weit entfernt, was Markus Hengstschläger<br />

in seinem Buch „Die Durchschnittsfalle“ passend auf den Punkt bringt. Er<br />

proklamiert,dass wir dazu erzogen werden Durchschnitt zu sein und ein Land kann kein<br />

Vorreiter inWirtschaftsinnovationen sein, solange es Talente nicht fördert. (Hengstschläger<br />

<strong>2012</strong>) Dann stellt sich natürlich die berechtigte Frage, wieso daher Österreicher<br />

dem Menschenbild des „self-actualizing man“ nachstreben sollten, wenn sie imSchulsystem<br />

eher den „homo economicus“ vorgelebt bekommen?

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