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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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122<br />

Derduale spanischeArbeitsmarktund dessenJugend<br />

Wie aus Abbildung 1hervorgeht, ist im Jahr 2008 jeder vierte junge Spanier arbeitslos.<br />

Bis Mitte 2011 bereits jeder Zweite. Damit werden die Grundzüge des spanischen dualen<br />

Arbeitsmarktes besonders stark in Krisenzeiten sichtbar: Es gibt ein primäres und<br />

ein sekundäres Segment der Angestellten. Ersteres zeichnet sich durch hohen Kündigungsschutz,<br />

unbefristete Verträge, Repräsentation durch Gewerkschaften und genereller<br />

Arbeitsplatzsicherheit aus. Im sekundären Teil sind befristete- oder Teilzeitverträge<br />

üblich, damit die Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie das Lohnniveau<br />

durch die kurzfristige Perspektive schlecht. Der Eintritt in eine länger dauernde Anstellung<br />

sowie der Verbleib im Arbeitsmarkt sind schwierig (Bentolila et alt. <strong>2012</strong>, S.7-11;<br />

Bernal 2010, S.39). Wie sich auch in der aktuellen Krise zeigte, werden in einer Rezession<br />

vor allem die Stellen des sekundären Arbeitsmarktsegmentes, wie auch jene der<br />

Beschäftigten, die zuletzt ins Unternehmen kamen, abgebaut. Beides trifft besonders<br />

stark Erwerbstätigeunter 25 Jahren (siehe Tabelle 2).<br />

Tabelle 2:<br />

Entwicklung derBeschäftigungszahlen der unter 25-Jährigen nach<br />

Bildungsgrad und Vertragstyp (2005 = 100)<br />

2005 2008 <strong>2012</strong><br />

TZ: Gesamt 100 99 71<br />

TZ: Pflichtschuleund<br />

darunter 100 97 60<br />

VZ: Gesamt 100 88 34<br />

VZ: Pflichtschuleund<br />

darunter 100 87 31<br />

Quelle: Eurostat; eigene Darstellung und Berechnung (TZ=Teilzeit,VZ=Vollzeit)<br />

<strong>2012</strong> waren inSpanien knapp 36% aller jugendlichen Angestellten inTeilzeit- und 62%<br />

in befristeten Verträgen beschäftigt. Damit liegen diese beiden Werte jeweils mehr als<br />

doppelt so hoch, als in der Vergleichsgruppe von 15 bis 64Jahren. Wenn man jedoch<br />

einzelne Merkmale wie einen Migrationshintergrund, gesundheitliche Beeinträchtigung<br />

oder Behinderung, niedrige Bildung oder dass es sich umeine Frau handelt, dazu<br />

nimmt, steigt dieser Prozentsatz noch weiter an. Zusätzlich hat sich die unfreiwillige

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