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GAP-JOURNAL 2012/13 - AFA

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Maximilian Jäger<br />

Jugendarbeitslosigkeitund derenAuswirkungen in Spaniennach2008<br />

Bleibt eine ganzeGeneration zurück?<br />

DieFinanz- und Weltwirtschaftskrise2008<br />

Europa befindet sich seit 2008 in der tiefsten Krise und Rezession der Nachkriegszeit.<br />

Über die tiefgehenden Auswirkungen und Folgeeffekt der Finanzkrise, die die Eurozone<br />

spätestens Mitte 2008 voll erreichten, entstand eine sich wechselseitig verstärkende<br />

Abwärtsspirale von Banken-, Wirtschafts-, Liquiditäts- und Vertrauens- sowie Staatsverschuldungskrise.<br />

Während auf politischer Ebene versucht wird, das Vertrauen von<br />

Finanzmarkt und Unternehmen mit einer rigorosen Sparpolitik wiederzugewinnen 1 ,<br />

konnten die der Krise zugrundeliegenden strukturellen Auslösefaktoren nicht behoben<br />

werden. Zusätzlich schlagen jedoch einige Kriseneffekte und die sich quer durch alle<br />

Gesellschaftsbereicheziehende Sparpolitik erst jetzt –imsechsten Jahr –richtig ein.<br />

<strong>2012</strong> erreichte die Arbeitslosigkeit einen, imEuropa der jüngeren Zeitgeschichte, historischen<br />

Stand: Im Euroraum 2 waren imvergangenen Jahr über 18 Mio. Menschen<br />

arbeitslos, was einen Anteil von 11,4% der Erwerbstätigen bedeutet 3 .Während diese<br />

Daten als Durchschnittswerte die Dimension der Arbeitslosigkeit inEuropa greifbar<br />

machen, verbergen sie die dramatische Situation inmanchen Ländern. InSpanien ist die<br />

Arbeitslosigkeit, mit inzwischen knapp 6Millionen und davon fast 1Million unter 25<br />

Jahren, drauf und dran sensible Grenzen zu sprengen. Im Vergleich mit dem Rest der<br />

Eurozone erkennt man deutlich die missliche Lage der spanischen Wirtschaft und der<br />

Arbeitsbevölkerung. Während Spanien nur 14,5% der Erwerbsbevölkerung stellt, ist<br />

jeder Vierte junge Arbeitslose 4 und fast jeder Dritte der Personen ohne Arbeit des<br />

Euroraums Spanier (Tabelle 1). 2005 vom selben Niveau ausgehend, ist der Anstieg der<br />

1 Zur Kritik deren Ansätze, Zeitpunkt und Umfang seien IMK (<strong>2012</strong>), Quo vadis Krise?<br />

Zwischenbilanz und Konzept für einen stabilen Euroraum, Institut für Makroökonomie und<br />

Konjunkturforschung, Report 75, Düsseldorf bzw. IMF (2010), World Economic Outlook –Will it<br />

hurt?, Kapitel 3(S.93-1<strong>13</strong>), International MonetaryFond, Washington, empfohlen.<br />

2 Die 17 Euroländer –inklusive der neuesten Mitglieder Slowakei (2009) und Estland (2011) –sind<br />

im gesamten Artikel die Vergleichsbasis und werden in der Folge nur noch „Euroraum“ oder<br />

„Eurozone“ genannt.<br />

3 Alle verwendetenDaten stammen, wenn nicht anderserwähnt, von der Datenbank vonEurostat.<br />

4 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit und Ästhetik wird in diesem Artikel ausschließlich der<br />

männliche Plural verwendet. Es wird jedoch betont, dass dieser immer beide Geschlechter<br />

einschließensoll.

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