01.01.2015 Aufrufe

RS1_Machbarkeitsstudie_web

RS1_Machbarkeitsstudie_web

RS1_Machbarkeitsstudie_web

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

02<br />

Ausgangssituation<br />

01<br />

Neben rechtlichen, administrativen und fiskalischen Aspekten spielte<br />

auch die Raumstruktur des Ruhrgebiets bei der Linienfindung eine Rolle.<br />

Siedlungsdichten und Raumstrukturen passen bisher unterschiedlich<br />

stark zum Verkehrsmittel Fahrrad.<br />

Siedlungsstrukturelle Aspekte bei der Linienfindung<br />

1<br />

Das siedlungsstrukturelle Ordnungsprinzip des<br />

Ruhrgebiets ergibt sich aus der Ansiedlungslogik<br />

aufgrund der Kohle- und Stahlindustrie. Bergwerke<br />

entstanden dort, wo „abgeteuft“ werden konnte.<br />

Somit verteilen sich die großen Standorte der<br />

Kohleindustrie von Süd nach Nord wachsend auf<br />

den Raum zwischen Ruhr und Emscher. Dadurch<br />

ist das für europäische Verhältnisse enorm<br />

flächenintensive und eben nicht an administrativen<br />

Verfasstheiten (Städte, Stadtkerne) ausgerichtete<br />

Siedlungswachstum zu erklären. Auch die<br />

industriellen Verkehrstrassen (vor allem Bahntrassen)<br />

folgen dieser Logik (vgl. hierzu Reicher,<br />

C.: Städtebauliches Entwerfen. – Wiesbaden 2013;<br />

Prossek, A.: Metropolis und Region. – Detmold<br />

2012).<br />

2<br />

Der <strong>RS1</strong> verbindet 24 (Fach-)Hochschulen mit<br />

etwa 150.000 Studierenden. Die Hochschulen in<br />

Dortmund, Essen und Mülheim an der Ruhr sind<br />

direkt an den <strong>RS1</strong> angeschlossen. Für Bochum<br />

und Duisburg müssen noch adäquate Anschlüsse<br />

geschaffen werden, z.B. über ergänzende<br />

Nord-Süd-Verbindungen. Weitere (Fach-)Hochschulstandorte,<br />

z.B. in Unna-Massen und Hamm,<br />

werden tangiert.<br />

Das Ruhrgebiet ist der viertgrößte Ballungsraum Europas. Auf einer<br />

Siedlungsfläche von 4.425 km 2 leben 5.135.000 Einwohner (1.158 EW/km 2 ).<br />

Die Siedlungs dichte liegt damit unter den Werten europäischer Großstädte<br />

(3.000 bis 4.000 EW/km 2 ) und gleichzeitig deutlich über denen ländlicher<br />

oder kleinstädtischer Regionen.<br />

In der Raumforschung wird das Ruhrgebiet als fraktale Stadtlandschaft<br />

bezeichnet, deren Wesensmerkmal ein häufiger Wechsel von Stadt und Land<br />

im Siedlungsgefüge ist. Gebiete mit innerstädtischen Qualitäten liegen<br />

teils unvermittelt neben Stadtrandlagen. Ein Großteil der Wohngebiete<br />

ist suburban geprägt. Zwischen den Siedlungsbereichen liegen — dispers<br />

eingestreut — Grün- und Landwirtschaftsflächen. Diese eher ordnungslos<br />

erscheinende Gemengelage 1 wird von einem dichten Netz an Verkehrstrassen<br />

(darunter viele alte Bahntrassen) durchzogen.<br />

Die suburbanen Siedlungsstrukturen haben bisher eher autoaffine Mobilitätskulturen<br />

gefördert. Gleichzeitig sind vor allem in der Kernzone des Ruhrgebiets<br />

viele Siedlungsbereiche vorhanden, die gute Voraussetzungen für den<br />

Radverkehr bieten, z.B. dichte urbane Wohnviertel als Quellgebiete, Hochschulstandorte<br />

oder Technologie- und Dienstleistungsparks als Zielgebiete.<br />

Aus der Siedlungsstruktur ergaben sich Prämissen für die Linienfindung:<br />

• Um die Potenziale, die sich aus der Dichte der Städte in der Metropole<br />

Ruhr ergeben, zu nutzen, führt die Trasse des <strong>RS1</strong> möglichst direkt an<br />

Innenstädte (Duisburg, Dortmund, Essen, Bochum, Mülheim an der Ruhr)<br />

heran.<br />

• Radaffine Mittel- und Oberzentren (urbane Zonen) werden durch den<br />

Radschnellweg verbunden.<br />

• Wenn möglich, wurden Linien gewählt, die dicht an Hochschulstandorte<br />

und Technologieparks heranführen. Ebenso wurden Standorte mit<br />

überörtlichem hohen Verkehrsaufkommen berücksichtigt. 2<br />

• Bei der Linienfindung wurden in jeder Stadt Verknüpfungspunkte<br />

zum überörtlichen Verkehrsnetz (Bahnhöfe) und Anbindungen an das<br />

bestehende Radnetz herausgefiltert.<br />

26 <strong>Machbarkeitsstudie</strong> <strong>RS1</strong> - Radschnellweg Ruhr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!