RS1_Machbarkeitsstudie_web
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Regionalverband Ruhr<br />
09<br />
Anhang<br />
Expertise zur industriekulturellen Bedeutung der Rheinischen Bahn<br />
Die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) gehörte<br />
neben der Köln-Mindener und der Bergisch-Märkischen<br />
zu den drei großen Eisenbahn-Gesellschaften,<br />
die ab Mitte des 19. Jahrhunderts den Westen<br />
Preußens und das Ruhrgebiet durch die Eisenbahn<br />
erschlossen haben. Der Schritt über den Rhein gelang<br />
der bis dahin nur linksrheinisch tätigen Gesellschaft<br />
am 1. September 1866, als sie ihre Ruhrgebietsstrecke<br />
von Osterath (an der Strecke Düsseldorf–Krefeld)<br />
über Uerdingen, das Rhein-Trajekt Rheinhausen–<br />
Hochfeld, Speldorf, Mülheim an der Ruhr und Heißen<br />
nach Essen Nord (anfangs auch als Osterath-Essener<br />
Eisenbahn bezeichnet) eröffnen konnte. Die Bahngesellschaft<br />
baute kostenlose Anschlussgleise zu<br />
vielen Steinkohlenzechen, u.a. zur Zeche Zollverein,<br />
und unterbot ihre beiden großen Konkurrenten durch<br />
günstige Frachtraten. Bis 1874 wurde die Strecke<br />
in mehreren Teilabschnitten über Bochum Nord und<br />
Langendreer nach Dortmund Süd weitergebaut.<br />
Die Trasse, die in weiten Abschnitten bis heute als<br />
„Rheinische Bahn“ bezeichnet wird, ist seit Ende 2002<br />
in Teilabschnitten stillgelegt und wird künftig über<br />
einen längeren zusammenhängen Abschnitt zwischen<br />
Duisburg und Bochum zu einem Teilstück des überregional<br />
bedeutenden Modellprojektes „Radschnellweg<br />
Ruhr“ umgebaut. Im Stadtgebiet Essen gibt es bereits<br />
einen fertiggestellten Abschnitt zwischen der Innenstadt<br />
und der Stadtgrenze Mülheim an der Ruhr. Der<br />
Radschnellweg wird im Bereich der Jahrhunderthalle<br />
Bochum eine Verknüpfung zu dem Projekt „Erzbahn“<br />
aufweisen.<br />
Aus der Zeit der RhE sowie den nach der Verstaatlichung<br />
im Jahre 1880 anschließenden Epochen<br />
der Preußischen Staatsbahn und der Deutschen<br />
Karte<br />
Karte<br />
der<br />
der<br />
Rheinischen<br />
Rheinischen Eisenbahn:<br />
Eisenbahn<br />
-Ausschnitt-<br />
(Ausschnitt<br />
aus dem Jahresbericht<br />
aus dem Jahresbericht<br />
1879<br />
1879)<br />
Reichsbahn haben sich als Teil der Trasse oder in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft mehrere, größtenteils<br />
unter Denkmalschutz stehende Objekte erhalten, die<br />
im Rahmen der Umgestaltung zum Radweg einen<br />
zusätzlichen Bedeutungszusammenhang erfahren<br />
werden:<br />
Von West nach Ost:<br />
1. Doppelwasserturm Rheinhausen,<br />
Turmstraße 12, DU-Rheinhausen-Friemersheim.<br />
Baudenkmal Nr. 72 der Stadt Duisburg,<br />
Eintragung: 26.3.1985<br />
Der Bau wurde 1915–16 zeitgleich mit dem<br />
Verschiebe bahnhof Hohenbudberg zur Versorgung<br />
eines Eisenbahnbetriebswerkes erbaut mit zwei<br />
Was ser behältern von je 1000 m³, die teilweise in die<br />
Dachkonstruktion einbezogen sind. Der eindrucksvolle<br />
Bau bildet den städtebaulichen Bezugspunkt der<br />
anschließenden Eisenbahnsiedlung.<br />
5 Ehem. Eisenbahn-Ausbesserungswerk<br />
Speldorf / Alte Dreherei<br />
2. Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke<br />
Osterath<br />
2 Duisburg-Hochfelder<br />
Eisenbahnbrücke<br />
1 Doppelwasserturm<br />
Duisburg-Rheinhausen<br />
3 Wasserturm Hochfeld,<br />
Duisburg<br />
Ehem. Ausbesserungswerk<br />
Wasserturm mit Klönnebehälter<br />
4 Wedauer<br />
Eisenbahnanlagen<br />
Ehem. Bahnbetriebswerk<br />
6b Wasserturm (mit Camera Obscura),<br />
Mülheim-Broich<br />
6a Ringlokschuppen Mülheim<br />
7a Ruhrbrücke<br />
7b Stadtviadukt Mülheim<br />
8 Hauptbahnhof Mülheim<br />
9 Brücke Helenenstraße,<br />
Essen<br />
10 Reiterstellwerk<br />
Bahnhof Essen Nord<br />
Erzbahn<br />
11 Bahnhof Essen-Kray Nord<br />
Dortmund Süd<br />
12 Bochumer Stahlbrücken<br />
13 Bahnhof Bochum Nord<br />
Rheinische Bahn<br />
Osterath – Dortmund Süd (Historische Trasse)<br />
Radweg / Radschnellweg Ruhr (gepl.)<br />
Stand: 02/2013<br />
Brückentürme am Rheinhausener Ufer: Nähe Osloer<br />
Straße, Du-Rheinhausen<br />
Baudenkmal Nr. 136 der Stadt Duisburg<br />
Eintragung: 19.2.1988<br />
Der erste Brückenzug wurde 1873 als Ersatz des<br />
Rhein-Trajektes von der RhE in Betrieb genommen.<br />
Von dem Ursprungsbau dieser Brücke existieren nach<br />
dem Brückenneubau von 1927 noch die historischen,<br />
der zeitgenössischen Burgenarchitektur entlehnten<br />
Brückentürme auf dem Rheinhausener Ufer. Die heutige<br />
zweigleisige Stahlträgerbrücke wurde 1949 nach<br />
Kriegszerstörung unter weitgehender Verwendung der<br />
Brücke von 1927 baugleich wiedererrichtet. An Bau<br />
und Wiederaufbau waren mehrere große Stahlbaufir-<br />
318 <strong>Machbarkeitsstudie</strong> <strong>RS1</strong> - Radschnellweg Ruhr