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Historie a památky města Ústí nad Labem History and monuments of ...

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42<br />

CZ ENG DE<br />

PROMĚNY ÚSTÍ NAD LABEM VE 20. STOLETÍ<br />

Jakkoliv bylo <strong>nad</strong>šení většinového německého obyvatelstva v<br />

<strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> při vypuknutí první světové války velké, její průběh<br />

a konec znamenal značné rozčarování. Rok 1918 se stejně<br />

jako v celé monarchii nesl ve znamení strádání, nemocí a<br />

hladu; mnoho rodin přišlo o své blízké. Vyhlášení samostatného<br />

Československa 28. října se setkalo s nesouhlasem a proto<br />

se hned den poté v <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> sešlo shromáždění zástupců<br />

všeho německého obyvatelstva. To se plně postavilo za<br />

závěry německého národního shromáždění, podle kterých měla<br />

pohraniční německo-jazyčná území Čech v rámci německorakouského<br />

státu tvořit provincii. Nejistotu a napětí provázelo v<br />

listopadu a prosinci drancování skladů a obchodů, kterému učinil<br />

přítrž až příchod československého vojska povolaného starostou<br />

Bornemannem.<br />

Již v následujícím roce šli ústečtí obyvatelé poprvé volit v<br />

novém státě. Až do roku 1935 měla v <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> a jeho<br />

aglomeracích při všech volbách z německých stran dominantní<br />

postavení německá sociální demokracie, za níž následovaly<br />

TRANSFORMATIONS OF ÚSTÍ NAD LABEM IN THE 20TH<br />

CENTURY<br />

Regardless <strong>of</strong> the great enthusiasm <strong>of</strong> the majority German<br />

population in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> at the outbreak <strong>of</strong> WWI, its development<br />

was a great disillusion in the end. 1918 was characterised<br />

by affliction, diseases <strong>and</strong> starvation in <strong>Ústí</strong> <strong>and</strong> in the<br />

whole monarchy; many families lost members. The announcement<br />

<strong>of</strong> the independent Czechoslovakia on 28 October was<br />

met with disagreement, <strong>and</strong> the very next day representatives<br />

<strong>of</strong> all the German population assembled in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong><br />

<strong>Labem</strong>. They fully stood up for the conclusions <strong>of</strong> the German<br />

National Assembly, according to which the German speaking<br />

border regions in Bohemia would form a province within the<br />

German-Austrian state. The uncertainty <strong>and</strong> tension was<br />

accompanied by looting <strong>of</strong> warehouses <strong>and</strong> shops in November<br />

<strong>and</strong> December.<br />

The arrival <strong>of</strong> Czechoslovak<br />

troops, summoned<br />

by Mayor Bornemann,<br />

put a stop<br />

to the looting.<br />

In the following year,<br />

the inhabitants <strong>of</strong> <strong>Ústí</strong><br />

went to the polls in the<br />

new state for the first<br />

time. The German<br />

Social Democratic<br />

Party in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong><br />

<strong>Labem</strong> <strong>and</strong> its surroundings<br />

dominated<br />

all German parties in<br />

all elections until 1935<br />

. Second came the<br />

German National<br />

Socialists (DNP) <strong>and</strong><br />

Nazis (DNSAP). The<br />

International Czechoslovak<br />

Communist<br />

Party came generally<br />

fourth or fifth. Of the<br />

Czech political parties<br />

33<br />

the most popular was<br />

the Czechoslovak<br />

National Socialist Party, elected particularly by Czech <strong>of</strong>ficials.<br />

However, the economic crisis <strong>and</strong> its consequences, particularly<br />

sensitive in border l<strong>and</strong>s, developments in neighbouring<br />

Germany <strong>and</strong> other events brought crucial changes. In the par-<br />

WANDLUNGEN VON ÚSTÍ NAD LABEM IM 20.<br />

JAHRHUNDERT<br />

Egal, wie groß die Begeisterung der mehrheitlichen deutschen<br />

Bevölkerung in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> beim Ausbruch des 1. Weltkriegs<br />

war, bedeutete sein Verlauf und sein Ende doch eine deutliche<br />

Ernüchterung. Das Jahr 1918 war genauso wie in der<br />

ganzen Monarchie im Zeichen der Entbehrungen, Krankheiten<br />

und des Hungers; viele Familien verloren ihre Angehörigen. Die<br />

Erklärung der selbstständigen Tschechoslowakei f<strong>and</strong> am 28.<br />

Oktober statt, wegen einer Meinungsverschiedenheit versammelten<br />

sich in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> gleich am nächsten Tag die Vertreter<br />

aller deutschen Bevölkerung. Diese st<strong>and</strong> zu den Zusammenfassungen<br />

der Deutschen Nationalversammlung, aufgrund<br />

deren die deutschsprachigen Grenzgebiete Böhmens im Rahmen<br />

des deutsch-österreichischen Staates eine Provinz bilden<br />

sollte. Die Unsicherheit und die Spannung wurden im November<br />

und Dezember von Plünderunge der Lagerhäuser und Geschäfte<br />

begleitung f<strong>and</strong>, welche erst durch eine Ankunft der<br />

tschechoslowakischen Armee aufhörten, die vom Bürgermeister<br />

Bornemann berufen wurde.<br />

Bereits im nächsten Jahr gingen die Bewohner von <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong><br />

<strong>Labem</strong> das erste Mal im neuen Staat zur Wahl. Bis zum Jahre<br />

1935 war es die deutsche Sozialdemokratie, die in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong><br />

<strong>Labem</strong> und seinen Agglomerationen von den deutschen Parteien<br />

bei allen Wahlen eine dominante Position hatte. Nach ihr<br />

folgten dann die Deutsche Nationalpartei (DNP) und die Deutsche<br />

Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP). Die internationale<br />

kommunistische Partei nahm durchlaufend die vierte<br />

oder fünfte Position ein. Von den tschechischen Parteien st<strong>and</strong><br />

die Tschechoslowakische Nationalsozialistische Partei in der<br />

größten Gunst, welche vor allem die tschechischen Staatsangestellten<br />

wählten. Die wirtschaftliche Krise und ihre Folgen, die<br />

im Grenzgebiet besonders spürbar waren, weiter die Entwicklung<br />

im benachbarten Deutschl<strong>and</strong> sowie auch <strong>and</strong>ere Ereignisse<br />

brachten allerdings eine grundsätzliche Änderung. Bei<br />

den Parlamentswahlen im Jahre 1935 in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> dominierte<br />

eindeutig die Sudetendeutsche Partei (SdP) geführt von<br />

Konrad Henlein. Dieser gelang es, nicht nur Stimmen der Wähler<br />

von DNP und DNSAP zu gewinnen, die im Jahre 1933 verboten<br />

wurden, sondern auch nicht weniger Stimmen von Arbeiterwählern,<br />

die sich früher der deutschen Sozialdemokratie<br />

oder der kommunistischen Partei zuneigten. Trotz dieser Ergebnisse<br />

blieb die vom sozial-demokratischen Bürgermeister Leopold<br />

Pölzl» gesteuerte Kommunalpolitik bis zum Sommer 1938<br />

unverändert. Die Verteilung der politischen Mächte wurde auch<br />

durch häufige antifaschistische Demonstrationen der Volksfront<br />

gezeigt, die in <strong>Ústí</strong> <strong>nad</strong> <strong>Labem</strong> in den Jahren 1936-1938 bei

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