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im Eigentum der Ev. Luisen-Kirchengemeinde, wurde jetzt restauriert und neu gebunden. Von<br />

dieser Pfarrchronik gibt es eine gekürzte Neubearbeitung des Verfassers als „Rathauschronik";<br />

sie ist Eigentum der Stadt bzw. des Bezirksamts Charlottenburg.<br />

Diese Mitteilungen verdanken wir dem geschäftsführenden Pfarrer der Luisen-Kirchengemeinde<br />

zu Charlottenburg, unserem Mitglied Klaus Eckelt.<br />

Dressel gehört ohne Zweifel in die erste Reihe der Geschichtsschreiber des Berliner Raumes, verdienstvoll<br />

als Prediger und Schulreformator, emsig als Literat, als Persönlichkeit jedoch umstritten.<br />

Wilhelm Gundlach widmet ihm in seiner 1905 erschienenen „Geschichte der Stadt Charlottenburg"<br />

naturgemäß viel Raum, beleuchtet ihn aber fast ausschließlich von der „weltlichen" Seite,<br />

bei der es mehr Schatten als Licht gab: Dressel entwickelte eine Geschäftstüchtigkeit, die sich oft<br />

nur schwer mit der Würde eines Pfarrers vereinigen ließ. Er nahm gutes Geld durch Sommergäste<br />

ein, für die er sogar ein eigenes Haus auf Pfarrterrain bauen ließ, trat als Wirtschaftspächter oder<br />

Makler auf und legte sogar eine Milchwirtschaft an, vergab Leibrenten und spekulierte auf Testamente.<br />

Seine weitverzweigten Interessen hoben ihn sichtlich über den Kreis seiner Mitbürger hinaus,<br />

brachten ihm indessen viel Ärger und Anfeindungen ein. Neben seinen zahlreichen religiösen<br />

und pädagogischen Schriften stellen vor allem sein minutiös geführtes, sechsbändiges Tagebuch,<br />

das bis unmittelbar an seinen Tod 1824 heranreicht, und die darin enthaltene „Lebensbeschreibung",<br />

die beide nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und in Familienbesitz geblieben waren,<br />

eine nicht nur biographische, sondern auch hervorragende kulturgeschichtliche Quelle dar. Im Jahre<br />

1886 verfaßte H. Rücker im 12. Jahrgang der Wochenschrift „Der Bär" (S. 242-244) eine Eloge,<br />

die vor allem Dresseis Fürsorge für Schule und Unterricht hervorhebt und ihn als „warmen treuen<br />

Menschenfreund" bezeichnet. Pfarrer Wilhelm Kraatz hat dann 1916 in der „Geschichte der Luisengemeinde<br />

zu Charlottenburg" ein ausgewogeneres Bild dieses vielseitigen und rastlosen Mannes<br />

zu geben versucht, dessen Zeugnisse - wenigstens zu einem Teil - der Nachwelt erhalten geblieben<br />

sind. Peter Letkemann<br />

Stadtbezirksarchiv Pankow<br />

In einer Bürgerwohnung aus dem Jahre 1893, die restauriert und teilweise auch mit historischen<br />

Möbeln ausgestattet ist, kann in der Pankower Heynstraße 8 das Stadtbezirksarchiv Pankow<br />

besichtigt werden. Allerdings beschränkt sich die Darstellung der Geschichte dieses Berliner Bezirks<br />

auf die Zeit von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart. Die Ausstellung umfaßt Fotografien,<br />

Broschüren, Ansichtskarten usw. und wird durch Leihgaben des Märkischen Museums<br />

abgerundet. Die Sammlung ist dienstags von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Franz-Neumann-Archiv<br />

Ende 1975 ist in der Rognitzstraße 8 in Berlin-Charlottenburg das Franz-Neumann-Archiv<br />

eröffnet worden, das die Rechtsform eines eingetragenen Vereins hat und hinter dem ein Freundeskreis<br />

steht, der bislang 50 000 DM als Spenden für die wissenschaftliche Arbeit aufbrachte.<br />

In etwa zwei Jahren werden der Historiker Graf Westarp und der Politologe Dietmar Staffelt<br />

eine erste zusammenfassende Darstellung über den Nachlaß von Franz Neumann, den 1974<br />

verstorbenen langjährigen Vorsitzenden der Berliner SPD, vorlegen. Das Archiv, das seine<br />

Bestände in 360 Aktenordnern gesammelt hat, ist nach vorheriger Absprache mit dem Vorsitzenden<br />

des Vereins, Bezirksstadtrat a. D. Reinhold Walz, Telefon 4 11 13 64, zugänglich.<br />

Berlin-Brunnen in München<br />

In der Stadtmitte der bayerischen Landeshauptstadt, in einer Grünanlage am Oskar-von-Miller-<br />

Ring, soll ein Berlin-Brunnen die Verbundenheit zwischen München und der alten Reichshauptstadt<br />

zum Ausdruck bringen. Dem Brunnen liegt ein Entwurf von Professor Andreas Rauch<br />

zugrunde, den die Denkmal- und Brunnenkommission der Stadt München gutgeheißen hat. Er<br />

zeigt eine schlanke weibliche Figur aus Bronze, die Berolina darstellend, die auf dem Rand eines<br />

Säulenstumpfes sitzt und mit ihrer rechten Hand einen aus der Säulenmitte aufsteigenden<br />

Wasserstrahl teilt (nicht unbedingt als Symbol der Teilung Berlins zu verstehen). Das ablaufende<br />

Wasser fließt auf eine rund gepflasterte Bodenfläche und von dort in die Umwälzanlage.<br />

Zu den 67 000 DM aus dem Haushalt der Stadt München kommen 10 000 DM eines unbekannten<br />

Spenders.<br />

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