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angesehener Künstler und Autoren zur Mitarbeit, durch Verzicht auf unseriöse Effekte,<br />

durch Zuverlässigkeit und Kontinuität seines Theaterbetriebs war es ihm gelungen, aus<br />

einer Kunstform, der dreißig Jahre früher noch weithin mit Mißtrauen und Verachtung<br />

begegnet worden war, eine Institution bürgerlichen Geistes- und Kulturlebens zu schaffen,<br />

die man nicht nur in den Städten zu halten, sondern bald auch mit öffentlichen<br />

Mitteln zu unterhalten suchte. Zu dieser Entwicklung leisteten auch andere Truppen<br />

ihren Beitrag; doch hatte Berlin das Glück, daß ihm mit Kochs Theater gleichsam<br />

die Summe all jener Bemühungen auf einmal zugute kam. Vergleicht man die vielen<br />

Stimmen, die Kochs Wirken in Berlin beurteilt haben, so scheint aus dem Nachruf<br />

Gottlob Wilhelm Burmanns in der Haude- und Spenerschen Zeitung ehrliche Überzeugung<br />

zu klingen, wenn er sagt:<br />

„Koch's Bühne war aus mehr als einem Betracht eine der schönsten und auserlesensten<br />

in Deutschland. Nie hat sich wol ein Theater den Beifall Berlins allgemeiner erworben<br />

als dieses. Verschiedene Jahre hindurch hat er mit ununterbrochenem Beifall eine Stadt<br />

lehrreich und angenehm unterhalten, welche den guten Geschmack erblich zu haben<br />

scheint."<br />

Anschrift des Verfassers: 1 Berlin 28, Oppenheimer Weg 6 a<br />

Für die sehr wünschenswerte nähere Beschäftigung der Theaterforschung mit Koch gebe ich<br />

hier eine Zusammenstellung aller mir bekannt gewordenen Broschüren, die sich zu Kochs<br />

Lebzeiten speziell mit seiner Truppe beschäftigt haben:<br />

1. »Schildereyen der Kochischen Schaubühne in Leipzig", Leipzig 1755. - 2. „Fernere Ausarbeitung<br />

derer Schildereyen der Kochischen Schaubühne in Leipzig", o. O. 1755. - 3. „Gegenschilderungen<br />

der Kochischen Schaubühne in einem Schreiben an den Parterre-König", o. O.<br />

1755. - 4. „Vernünftige Gedanken über den Zustand der Kochischen Bühne", Leipzig 1755.<br />

- 5. „Einige Briefe, die Kochische Schaubühne betreffend", Leipzig 1755. - 6. „Unvorgreifliche<br />

Gedancken zu einem dauerhaften Frieden, zwischen dem Parterrekönig und dem Theatercommandanten<br />

der Kochischen Schaubühne zu Leipzig", Halle 1755. - 7. (Mauvillon, Jakob:)<br />

„Freundschaftliche Erinnerungen an die Kochsche Schauspieler-Gesellschaft, bey Gelegenheit<br />

des Hausvaters des Herrn Diderots", Frankfurt und Leipzig 1766. - 8. „Vergleidiung der<br />

Ackermann- und Kochischen Schauspielergesellschaften, nebst einigen Zusätzen", Hamburg und<br />

Leipzig 1769. - 9. „Ueber die Leipziger Bühne an Herrn Johann Friedrich Löwen zu<br />

Rostodi", „Erstes" und „Zweetes Schreiben", Dresden 1770. (Der Pseudonyme Verfasser „von<br />

Schweigerhausen" ist Chr. H. Schmid.) - 10. (Bertram, CA.:) „Ueber die Kochische Schauspielergesellschaft.<br />

Aus Berlin an einen Freund", Berlin und Leipzig 1771 und 1772. - 11.<br />

„Beantwortung des Schreibens über die Kochsche Schauspieler-Gesellschaft, von einem Freund<br />

aus Halle an der Saale", o. O. 1771. - 12. „Nachricht von der Kochschen Gesellschaft deutscher<br />

Schauspieler seit ihrer Ankunft von Leipzig in Berlin im Jahre 1771".<br />

Zusammenstellung von Prologen und Repertorien s. bei Legband (s. Anm. 23), S. 269-272.<br />

Zu den Abbildungen:<br />

Das seltene Porträt Kochs, das hier wohl zum ersten Mal reproduziert wird, befindet sich im<br />

18. Band (1775) der von C. F. Weiße herausgegebenen „Neuen Bibliothek der schönen Wissensdiaften<br />

und der freyen Künste".<br />

Die Porträts Witthoefts und Brückners, gestochen von bzw. nach Rosenberg, entstammen Reidiards<br />

Gothaer Theaterkalender.<br />

Meils Kostümzeichnung zum „Götz v. Berlichingen", anscheinend die einzige, die sich erhalten<br />

hatte, befand sich bis 1945 unter den Schätzen der nach Kriegsende in Ost-Berlin verschollenen<br />

riesenhaften „Theatersammlung Louis Schneider" im Museum der Preußischen Staatstheater. Unsere<br />

Abbildung nach W. Klara (s. Anm. 51).<br />

Berichtigung: Heft 2, S. 22, Z. 11 muß es richtig heißen: „Der Krieg" (17. 8. 1772).<br />

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