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gen werden. Erste Etappe war fast schon traditionsgemäß der Besuch einer Brauerei, diesmal der<br />

Städtischen Brauerei Northeim, deren Prokurist und technischer Leiter Dipl.-Br.-Ing. Klaus Thinius<br />

die Gäste durch die bemerkenswert moderne Einrichtung führte, die sich auch in den alten<br />

Gemäuern eines Torturmes und in den ehemaligen Wallanlagen der Stadtbefestigung eingenistet<br />

hat. Dr. Hans Günter Schultze-Berndt berichtete „Zur Geschichte des Brauwesens in Northeim",<br />

was den munteren Zuspruch zum vorzüglichen Northeimer Bier im Rahmen des gastfrei gebotenen<br />

Imbisses nicht bremsen konnte. Sozusagen als Kontrast zu einem Gewerbe mit ehrwürdiger<br />

Tradition erwies sich der anschließende Besuch des Max-Planck-Instituts für Aeronomie in Katlenburg-Lindau,<br />

dessen Bedeutung und Aufgaben sowie bisherige Erfolge von Herrn Braun in<br />

sehr anschaulicher Weise geschildert wurden. Das Erstaunen betraf die hochmoderne Forschungsrichtung<br />

nicht minder als den Standort dieses Instituts von Weltruf.<br />

Am folgenden Sonnabend erwartete Verkehrsdirektor Gerlach seine Gäste vor dem Rathaus, aus<br />

dessen Turmluke pünktlich um 9.00 Uhr der „Anreischken" die interessierte Menge mit Kopfnicken<br />

begrüßte. Den Schaudern beim Besuch der Folterkammer dieses ältesten Rathauses im<br />

deutschen Sprachgebiet folgten die Freuden beim Kennenlernen der Schätze des Archivs Duderstadts,<br />

eines Gemeinwesens im Herzen Deutschlands, das auf eine ebenso reiche wie bewegte<br />

Geschichte zurückblicken kann. Zwischen die beiden Besichtigungen der St. Cyriakuskirche und<br />

der St. Servatiuskirche war der Besuch des Heimatmuseums eingeschoben worden, dessen Sammlungen<br />

noch längeres Verweilen gelohnt hätten. An einigen ausgewählten Straßenzügen schilderte<br />

Verkehrsdirektor Gerlach dann die Entwicklung des Fachwerkbaus von der Gotik bis zum Barock.<br />

Er tat dies ebenso kenntnisreich wie einfühlsam, und mancher Berliner schlug sich an die<br />

Brust, weil er nicht schon früher die Bekanntschaft mit Duderstadt gemacht hat, einer Stadt, die<br />

einst als ,urbs opulentissima' galt und der man heute ohne Zögern zugesteht, eine ,urbs pulcherrima'<br />

zu sein.<br />

Am Nachmittag bestaunten die Reisegefährten die Rhumequelle, eine der ergiebigsten Quellen<br />

Europas, aus der jeder Einwohner Deutschlands täglich einen Eimer Wasser erhalten könnte.<br />

Offensichtlich fühlten sich der Nöck und seine Nixen in ihrer Ruhe gestört, denn bei der Besichtigung<br />

der frühhistorischen Burganlage „König Heinrichs Vogelherd" bei Pöhlde öffnete der<br />

Himmel seine Schleusen, und die Besucher bezogen den Namen „Fluchtburg" darauf, daß sie diesen<br />

Platz fluchtartig verließen. Hier wie später auf dem Pfalzgelände und in der Kirche von<br />

Pöhlde erwies sich Pastor Klaus Gierth, in der vierhundertfünfzigjährigen Geschichte dieser Pfarrei<br />

21. Inhaber der Pfründe, als ein kenntnisreicher Liebhaber-Archäologe und als liebenswürdiger<br />

Übermittler historischer Abläufe.<br />

Die Sonne schien wieder, als am Sonntagmorgen der Konvoi in Richtung Germershausen aufbrach,<br />

um dort die Wallfahrtskirche Maria in der Wiese zu besuchen. Pfarrer Friedbert Bauer<br />

OSA schilderte die Geschichte der Marienwallfahrt des Eichsfeldes und des Gnadenbildes von<br />

Germershausen, wußte aber auch den Fragen nach der Historie des Augustiner-Ordens in Deutschland<br />

und nach ihrer heutigen Arbeit die rechte Antwort zu geben. Mit einem Dank an Pater<br />

Friedbert und mit der Erinnerung an dieses kleine Gotteshaus mit seinem wunderschönen Herbstblumenschmuck<br />

fuhren die Teilnehmer entlang des Seeburger Sees nach Ebergötzen weiter, wo<br />

Bürgermeister Edel und Geschäftsführer Klaus Dollmaier vom Förderkreis-Wilhelm-Busch-Stätten<br />

Ebergötzen ihrer bereits vor der Mühle harrten. Sie wurden in den Erdenwandel Wilhelm Buschs<br />

in Ebergötzen eingeführt und betrachteten mit Interesse die Mühle und die Erinnerungsstücke an<br />

den weisen Humoristen und Maler. Abschließend wäre noch festzustellen, daß offensichtlich allen<br />

das gemeinsame Sonntagsessen im Hotel-Restaurant Rodetal bei Nörten-Hardenberg gemundet<br />

hat und daß sie mit der Kaffeetafel im Harzhotel Kreuzeck in Hahnenklee zufrieden waren.<br />

Wirtschaft und Wissenschaft, Historie und Baukunst, Kirchengeschichte und Literaturkunde bildeten<br />

den bunten Strauß der diesjährigen Exkursion. Ihr soll im nächsten Jahr eine Studienfahrt<br />

in das Wendland und den Naturpark Elbufer-Drawehn folgen. H. G. Schultze-Berndt<br />

Der 21. Stadtbezirk Berlins<br />

Auf den westlichen Teil Berlins sind bei der Trennung zwölf, auf die östliche Stadthälfte acht<br />

Bezirke entfallen. Jetzt werden in Ost-Berlin Überlegungen angestellt, einen neunten Stadtbezirk<br />

zu gründen, der im Westen von der S-Bahnlinie in Richtung Ahrensfelde, im Süden vom Biesdorfer<br />

Kreuz und im Osten von der Hellersdorfer Kippe begrenzt wird. Im Norden reicht das<br />

Gebiet des neuen Bezirks bis etwa 2 km südöstlich von Falkenberg. Im Ortsteil Marzahn, der<br />

zu diesem neuen Bezirk gehört, soll der dörfliche Charakter beibehalten und der Dorfanger<br />

rekonstruiert werden. Von den 560 ha Fläche des neunten Stadtbezirks entfallen 200 ha auf das<br />

Naherholungsgebiet Wühle östlich des eigentlichen Wohngebietes. Man beabsichtigt, die Wühle zu<br />

stauen und die Hellersdorfer Kippe von 30 m auf 50 m aufzustocken, um hier einen Park ent-<br />

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