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deshalb so unangenehm war, weil sie halbstundenweise über den Zeitpunkt des Aufbruchs vertröstet<br />

wurden und nicht die Gelegenheit zu einer improvisierten Besichtigung Helmstedts und seiner Sehenswürdigkeiten<br />

hatten. Um so erfreulicher war dann das gemeinsame späte Mittagessen in den Gaststätten<br />

Grauhof-Brunnen, wo zur Zeit des Nachmittagskaffees das durch langes Kochen noch schmackhafter<br />

gewordene Wildgulasch „Hubertus" aufgetischt wurde. Auch Steiger Müller im Rammeisberg<br />

ließ sich die Wartezeit nicht verdrießen und zeigte den Gästen umschichtig den Lehrstollen und die<br />

200 Jahre alten hölzernen Fördereinrichtungen dieses Schicksalsberges Goslars. Die jeweils andere<br />

Gruppe brauchte nicht zu warten, sondern konnte in der Waldgaststätte „Maltermeister Turm" inzwischen<br />

ein wärmendes Getränk einnehmen. Dann erst bezogen die Reisenden ihr inzwischen von<br />

„Berliner Bär" in Harzhotel Bären umgetauftes freundliches Hotel. Für die meisten von ihnen war das<br />

gemeinsame Abendessen im Hotel-Restaurant „Klause" in Goslars Altstadt der Schlußpunkt dieses<br />

Tages.<br />

Am 2. September empfing Bürgermeister Konrad die Gruppe im historischen Rathaus, gab einen Abriß<br />

von der geschichtlichen Bedeutung Goslars und sorgte dafür, daß zumindest ein Teil der Gäste<br />

einen Blick in den berühmten Huldigungssaal werfen konnte. Anschließend übernahm Frau R. Griep<br />

das Kommando zu einer Fahrt in den Oberharz, die von ihr kenntnisreich und liebevoll kommentiert<br />

wurde. Das Augenmerk galt dabei vor allem den alten (Dammgraben) und neuen (z.B. Granetalsperre)<br />

technischen Denkmälern, die für den zweiten Schatz des Harzes, das Wasser, errichtet wurden und dem<br />

Erzbergbau wie der Trinkwasserversorgung dienen. Daß ein gutgemeinter Spaziergang durch die schönen<br />

Harzwälder zum Bahnhof Altenau statt zum Dammhaus führte, wurde trotz hereinbrechender<br />

Regenschauer nicht übel genommen. Das Mittagessen im Hotel „Das Tanneck" war eine willkommene<br />

Unterbrechung der so anregenden wie weitreichenden Rundfahrt durch den Oberharz. Der Regen<br />

störte auch mehr die Besucher des munteren Altstadtfestes als die Gäste aus Berlin.<br />

Der Sonntagmorgen, 3. September, wurde im Hotel mit einem Vortrag des Städtischen Archivdirektors<br />

Dr. W. Hillebrand über die Stadtgeschichte Goslars eröffnet. Ein sehenswerter Film ergänzte<br />

das gesprochene Wort und leitete über zum Stadtrundgang, dessen Führung sich die Herren<br />

Rehbock und Moritz mit Engagement und spürbarer Liebe zu ihrer Heimatstadt teilten. Zwar wichen<br />

die Routen und Objekte der Führung voneinander ab, doch war der Vormittag ohnehin zu kurz, als daß<br />

er der Stadt Goslar voll hätte gerecht werden können. Er verlockte aber zu einem Wiederkommen<br />

bei anderer Gelegenheit. Das Hotel Kaiser Worth hatte seine Gäste dann in den Ratskeller umquartiert,<br />

was als eine Ausladung verstanden wurde, doch verdarb dies den Teilnehmern die gute Laune<br />

so wenig wie der nach der Abfahrt folgende Wassereinbruch in den Veteranen der Landstraße. Eine<br />

Unterbrechung im Quellenhof zu Bad Helmstedt wurde zu einer Kaffeepause genutzt; pünktlich auf<br />

die Minute trafen die Ausflügler dann am Bahnhof Zoo ein. Das auf der Avus gesungene Tedeum war<br />

dann schon mehr Ausdruck von Galgenhumor. Ob die „Drohungen" wahrgemacht werden, man wolle<br />

das Ziel der Exkursion 1979 (Braunschweig) mit der Eisenbahn ansteuern? H. G. Schultze-Berndt<br />

Unser Mitglied Horst Behrend ist zum Vorsitzenden des Freien deutschen Autorenverbandes Berlin<br />

gewählt worden.<br />

*<br />

Am 23. Juli 1978 ist Prof. Dr. Wilhelm Richter in Berlin verstorben. Er wurde 1901 in Pagenkopf in<br />

Hinterpommern als Sohn eines Pfarrers geboren, siedelte aber schon 1914 nach Berlin über. An der<br />

Gründung seines Lehrers Wilhelm Blume, der Schulfarm Scharfenberg, erwarb er sich die Sporen, war<br />

dann als Lehrer und Direktor an der Humboldt-Schule in Tegel tätig und trat 1949 die Nachfolge<br />

W. Blumes beim Aufbau der Pädagogischen Hochschule an, deren Direktor er bis 1958 war. Bis zu<br />

seiner Emeritierung 1967 hatte er den Lehrstuhl für Historische Pädagogik inne.<br />

Wilhelm Richter, der sich Wilhelm von Humboldt und seiner Bildungsidee verpflichtet fühlte (1935/36<br />

hat er Humboldts politische Briefe herausgegeben), war einer der bedeutendsten Pädagogen unserer<br />

Stadt. In den rund zwei Jahrzehnten seines Wirkens an der Pädagogischen Hochschule hat er sich für<br />

die wissenschaftliche Qualität des Lehrerstudiums verwendet. Unserem Verein wird er auch mit seinen<br />

Untersuchungen zur Berliner Schulgeschichte über den Tod hinaus verbunden bleiben.<br />

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