14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kochs und erbitterte Feinde Schmids. So einseitig und unmaßgeblich ihre Urteile oft sind,<br />

so enthalten sie doch manchen Hinweis auf die Darstellungsweise der Schauspieler, die<br />

uns nun in Kochs Berliner Theater begegnen.<br />

(Der zweite Teil folgt im nächsten Heft)<br />

ist wahrscheinlich der Herausgeber der 1783 erschienenen „Gallerie von teutschen Schauspielern"<br />

(neu hrsg. v. R. M. Werner, Berlin 1910), die ich im folgenden ebenfalls unter<br />

„Hagen" zitiere, obwohl darin meist fremde Kritiken übernommen sind.<br />

„Wahrheit und Freyheit"<br />

Die „Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen", 1740 bis 1874<br />

Von Walther G. Oschilewski<br />

Am 5. Oktober 1723 wurde Ambrosius Haude das königliche Privileg erteilt, die 1614<br />

von den Brüdern Hans und Samuel Kaue gegründete und zuletzt von Johann Christoph<br />

Papen geleitete Buchhandlung in der Straße An der Stechbahn in unmittelbarer Nähe<br />

des Stadtschlosses fortzuführen.<br />

Ambrosius Haude (1690-1748) war ein wohlhabender, tatkräftiger und hochgebildeter<br />

Mann, der unter anderen die lateinische und französische Sprache beherrschte. Zu dem<br />

jungen, literarisch interessierten Kronprinzen, dem späteren König Friedrich //., unterhielt<br />

er enge Beziehungen, die dessen Lehrer, Duhan de Jandin, vermittelt hatte. Der<br />

hartherzige Vater, Friedrich Wilhelm I., hatte dem Kronprinzen nicht nur das Flötenspiel,<br />

sondern auch den Besitz zahlreicher, nach seiner Meinung „verbotener" Bücher untersagt.<br />

Er ließ diese Bücher an Haude verkaufen, der sie aber später dem Kronprinzen<br />

einzeln zurückgab. Als der König die einige tausend Bände umfassende Privatbibliothek<br />

des Kronprinzen, die in einem Hinterzimmer des Haudeschen Ladengeschäftes bewahrt<br />

und von ihm häufig benutzt wurde, entdeckte, ließ er sie in Amsterdam versteigern.<br />

Der junge Friedrich, 1740 nunmehr König, hat Haudes wagemutiger Hilfe auf verschiedene<br />

Art und Weise gedankt. Der Verlagsbuchhändler, der schon seit 1735 den „Potsdamischen<br />

Staats- und Gelehrten Merkurius" herausbrachte, erhielt nun auch den Freibrief<br />

für die Herausgabe einer zweiten Berliner Zeitung, den ihm Friedrich Wilhelm 1.<br />

verweigert hatte. Haude nannte das Blatt „Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten<br />

Sachen"; die erste Ausgabe erschien am 30. Juni 1740 und wurde zunächst dienstags,<br />

donnerstags und sonnabends im Haudeschen Domizil an der Schloßfreiheit gegenüber<br />

dem Schloßportal und auf dem Königlichen Hof-Post-Amt für 6 Pfennige ausgegeben.<br />

Um die gleiche Zeit, nur einige Tage später, erschien auf Veranlassung des Königs<br />

im Haudeschen Verlag auch eine literarisch-politische Zeitschrift in französischer Sprache:<br />

„Journal de Berlin" (2. Juli 1740), das der Prediger und Gymnasialprofessor Jean Henry<br />

Formey leitete.<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!