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Axthelm schreibt reines Deutsch, allerdings nicht eben das Deutsch der bürgerlichen Novelle oder<br />

des (bürgerlichen) Essays. Die Begriffe, die er benutzt, und die Art, wie er sie einsetzt, setzen voraus,<br />

daß der Leser ebenso gelehrt sei wie der Autor, daß er „nun, ach! Philosophie" und alle anderen<br />

Disziplinen studiert haben, welche Dieter Hoffmann-Axthelm offenbar „durchaus mit heißem Bemühn"<br />

studiert hat. Aber das haben die wenigsten.<br />

Das Buch ist eines der wenigen, die mir wichtig erscheinen. Es werden ja gegenwärtig sehr viele<br />

Bücher geschrieben, auch gute Bücher; aber grundsätzlich kann man nur von solchen Büchern lernen,<br />

die auf die Grundsätze zurückgehen; und das tut dieses Buch. Julius Posener<br />

Klaus Duntze: Der Geist, der Städte baut. Planquadrat - Wohnbereich - Heimat. Stuttgart: Radius-<br />

Verlag 1972. 213 S. mit 25 Abb., kart., 24 DM.<br />

Das Wohnen und die Kirche. = Kunst und Kirche, hrsg. vom Arbeitsausschuß des Ev. Kirchenbautages<br />

Marburg. H. 2. Gütersloh: Mohn 1977. 110 S., brosch.<br />

Das Interesse an Fragen des Städtebaus ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Mitwirkung der<br />

Betroffenen bereits an der Planung neuer oder zu sanierender Wohnquartiere erhält dabei ein besonderes<br />

Gewicht. Auch von Seiten der Kirche wird dem Problem der „Humanisierung" der Planung<br />

immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Ein interessantes Beispiel dafür ist das anläßlich des Ev.<br />

Kirchentages in Berlin erschienene Heft der Zeitschrift „Kunst und Kirche", das speziell diesen Fragen<br />

in Berlin gewidmet ist. Die hier gebotenen, meist sehr knappen Aufsätze reichen von allgemeinen<br />

Themen zum Wohnen und der Situation der Kirche in Berlin über spezielle Probleme der Jugendarbeit<br />

im Märkischen Viertel und anderen Neubaugebieten und Sanierungsaufgaben im Ortskern von<br />

Neukölln bis zum Aufzeigen alternativer Wohnmöglicheiten in Lichtenrade-Ost.<br />

Auch Pfarrer Duntze von der Martha-Kirchengemeinde Kreuzberg ist in dem Bd. mit einem Beitrag<br />

zu einer von ihm maßgeblich beeinflußten Ausschreibung zur Neubelebung des seit Jahrzehnten vernachlässigten<br />

Stadtteils Kreuzberg-Ost (,.SO 36") vertreten. Bereits 1972 war er mit dem Buch „Der<br />

Geist, der Städte baut" einem ähnlichen Thema nachgegangen. Ziel war, neue Denkanstöße zur Planung<br />

von Stadtquartieren, insbesondere des von der Sanierung bedrohten SO 36 zu geben. Gedanken<br />

zur Architektur, Soziologie und Theologie im Städtebau stehen oft unvermittelt nebeneinander, ohne<br />

daß eine Synthese gelingt. Dennoch bleiben der historische Abriß zur Theorie des Städtebaus und<br />

besonders die theologische Fundierung seiner Ansichten lesenswert. Felix Escher<br />

Werner Jaeger: Das Mittelrad-Dampfschiff „Prinzessin Charlotte von Preußen" 1816. Oldenburg<br />

u. Hamburg: Stalling 1977. 128 S. mit Abb. u. 6 Skizzen-Beil., Leinen, 39.80 DM. (Schriften d.<br />

Deutschen Schiffahrtsmuseums. Bd. 7.)<br />

Werner Jaeger hat sich der lohnenden Mühe unterzogen, in seinem Buch die Mysterien aufzuhellen,<br />

die 150 Jahre hindurch den Bau des ersten deutschen Dampfschiffes umgeben hatten. Das Fahrzeug<br />

ist 1816 unter Leitung eines englischen Konstrukteurs in Picheisdorf bei Spandau erbaut und noch im<br />

selben Jahr in Betrieb genommen worden. Obwohl das dampfgetriebene Fahrzeug alle technischen<br />

Erwartungen erfüllt und zum Teil übertroffen hat. war ihm dennoch nur die extrem kurze Lebensdauer<br />

von drei Jahren beschieden, da sich eine rentable Verwendung des Schiffes im Betrieb nicht hatte<br />

erreichen lassen.<br />

Die Tatsache, daß die Konstruktions- und Bauzeichnungen, die dem zuständigen preußischen Ministerium<br />

eingereicht wurden, „trotz preußischer Gründlichkeit", wie der Autor sagt, bis zum heutigen<br />

Tage unauffindbar geblieben sind, hatte bewirkt, daß sich im Laufe von mehr als hundert<br />

Jahren unter den Experten Meinungen über die Konstruktion des Schiffes gebildet haben, die,<br />

obzwar samt und sonders nur auf zeitgenössischen Presseberichten, Darstellungen von Malern<br />

sowie technischen Indizien und Hypothesen basierend, in einer immer umfangreicher werdenden<br />

Literatur von jedem einzelnen Autor mit hartnäckiger Überzeugungskraft verfochten wurden. „Aufgrund<br />

der vorliegenden Erkenntnisse" wurde 1962 ein Modell des Schiffes erstellt.Kurz darauf<br />

wurden originalgetreue Kopien der Konstruktionszeichnungen mit genauen Maßangaben im Archiv<br />

der englischen Firma entdeckt, die seinerzeit die Antriebsmaschine geliefert hatte. Dieser unerwartete<br />

Zufall bewies in Vergleichen mit dem Modell, wie weit sich die Phantasie der Berufenen von der<br />

Wirklichkeit entfernt hatte . . .<br />

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