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Peter Feige beleuchtet die Entstehung der Zisterzienserkongregationen auf der Iberischen Halbinsel,<br />

und Wolfgang Ribbe stellt in einem Beitrag zur Ordenspolitik der Askanier heraus, wie planmäßig<br />

sich die Landesherrschaft im Elbe-Oder-Raum der Zisterzienser zu bedienen wußte, ehe ihre eigene<br />

Verschuldung die Wirtschaftskraft und damit die Unabhängigkeit des Ordens wieder erheblich<br />

stärkte.<br />

Noch einmal berichtet Reinhard Schneider über Güter- und Gelddepositen in Zisterzienserklöstern<br />

und zeigt die Stellung des Ordens im mittelalterlichen Wirtschafts- und Finanzleben.<br />

Die nächsten zwei Bände sollen im Spätsommer erscheinen. Man sieht der Niederlegung der Forschungsergebnisse<br />

des Zisterzienserprojekts mit Spannung entgegen, weil sie die überragende Rolle<br />

des Ordens im Hohen Mittelalter weit gefächert sichtbar machen werden. Günter Wollschlaeger<br />

Olaf Groehler: Das Ende der Reichskanzlei. Herausgeber: Zentralinstitut für Geschichte der Akademie<br />

der Wissenschaften der DDR. (Ost-)Berlin: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1976.<br />

40 S. broschiert, 5,-M.<br />

Bestrebungen, die Geschichte zu popularisieren, sind allenthalben anzutreffen. Dies gilt für neue Geschichtszeitschriften<br />

mit Hinwendung an die breite Öffentlichkeit wie für die Reihe „illustrierte historische<br />

hefte" der Akademie der Wissenschaften der DDR, die mit dem hier vorliegenden Heft eingeleitet<br />

wurde. (Die Titel der Hefte 2 bis 4 sind: Evemarie Badstübner-Peters: Wie unsere Republik<br />

entstand; Willibald Gutsche: 1. August 1914; Baidur Kaulisch: U-Bootkrieg 1914/1918).<br />

Der Schilderung der Tage vom 20. April bis 1. Mai 1945 in der (Neuen) Reichskanzlei wird deren<br />

Chronik vorangestellt, vom Auftrag Ende Januar 1938 an Albert Speer zum Neubau an der Voßstraße,<br />

über die Einweihung nur ein Jahr später am 12. Januar 1939 bis zum Kriegsende und zur<br />

Sprengung der letzten Ruine im Sommer 1950 und der Verwendung von Steinen und Marmor für<br />

das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park und für den U-Bahnhof Thälmannplatz. Man erfährt hier<br />

wie auch schon in anderen Publikationen die jeweilige Frontlage und die Geschehnisse in der Reichskanzlei.<br />

Die Sprache hat nicht unbedingt populärwissenschaftliches Niveau, wenn es etwa heißt:<br />

„Dönitz mausert sich zum Stellvertreter des in Agonie liegenden faschistischen Reiches". Von Interesse<br />

ist ein Anlageplan der Reichskanzlei einschließlich der unterirdischen Anlagen.<br />

H. G. Schultze-Berndl<br />

Berliner Wände. Bilder aus einer verschwundenen Stadt. In Ost-Berlin fotografiert von Thomas<br />

Höpker. Begleittext von Günter Kunert. München/Wien: Hanser 1976. 96 Seiten Abb. mit Text,<br />

lamin. Pappbd., 38,-DM.<br />

Als farbiges Titelfoto prostet einem der offenbar unverwüstliche und auch die Ost-West-Spaltung<br />

überstehende Schultheiss auf einem lädierten Wandbild entgegen (und auch auf Seite 74 ist die<br />

reichgestaltete Fassade der Bergbrauerei abgebildet, durch deren leere Fensterhöhlungen man in das<br />

Grün der inzwischen herangewachsenen Natur blickt). Thomas Höpker, den man als einen Star-<br />

Fotografen bezeichnen könnte, wenn er nicht ein „stern"-Fotograf wäre, hat in Ost-Berlin, meist<br />

in den Bezirken Prenzlauer Berg und Mitte, seine Bilder von Berliner Wänden und Wandstücken<br />

aufgenommen, denen vom Bildmotiv her und durch die Linse des Fotografen Symbolgehalt zukommt.<br />

Günter Kunert, in Ost-Berlin lebender Lyriker und Erzähler, hat diesem eigenwilligen Band<br />

einen Essay „Besuch im versunkenen Berlin" beigegeben, den er wie folgt einleitet: „Ein neues Vineta<br />

— so liegt das alte Berlin auf dem Grunde der Vergangenheit, vom Vergessen überspült, und nur<br />

manchmal, unter besonders günstigen atmosphärischen Bedingungen, wird es wie durch einen<br />

Schleier sichtbar." Das Besondere Berlins wird ständig insularer (und zwar gerade in der „Hauptstadt<br />

der DDR"): Es schrumpft räumlich, je umfassender der Aufbau vorangeht. Kunert erkennt den<br />

Hauswänden und den auf ihnen angebrachten Zeichen eine eigene Stimme zu: Diese verkommenen<br />

und vergammelten Häuser, echte Plebejer in einer Gegenwart, die dem Plebejischen hauptsächlich<br />

Lippendienst leistet, reden lauter und ungenierter von ihrer durchlebten Zeit, und manche von ihnen<br />

tun das sogar schriftlich: in Worten, Zeichen, Symbolen, zu enigmatischen Chiffren gewordenen<br />

Buchstaben, mit Kritzeleien und Graffiti, wie es für das Altertum kennzeichnend gewesen ist.<br />

Kritisch merkt Kunert an, welches das Programm einer Sanierung hätte sein müssen, „ganz zu schweigen<br />

vom historischen Stadtkern, der nicht annähernd so beschädigt war wie die Zentren von Warschau,<br />

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