14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Buchbesprechungen<br />

Lieselott Enders u. Margot Beck (Bearb.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil IV: Teltow.<br />

Weimar: Böhlau 1976. 396 S.. 1 Karte. Leinen. 36.40 M. (Veröff. d. Staatsarchivs Potsdam. Bd. 13.)<br />

Reinhard E. Fischer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 4: Die Ortsnamen des Havellandes. Weimar:<br />

Böhlau 1976. 415 S. 5 Abb.. 4 Karten. Leinen. 44 M. (Berliner Beiträge zur Namenforschung<br />

Bd. 4.)<br />

Innerhalb einer Kurzen Zeitspanne sind in der DDR jeweils ein Band des Brandenburgischen Namenbuches<br />

und des Historischen Ortslexikons der Marl Brandenburg erschienen. Beide Bände enthalten<br />

auch Angaben zu Ortsteilen Groß-Berlins so daß nun für den westlichen Teil der Stadt (ehem. Kr.<br />

Osthavelland) und den Süden (ehem. Kr. Teltow) sowohl ein Ortsnamenbuch wie auch ein Ortslexikon<br />

vorliegt. Anlage und Intention der beiden verschiedenen Publikationsreihen sind von W. Vogel für das<br />

Ortsnamenbuch anhand des Ortsnamenbuches Teltow in den „Mitteilungen" Jg. 69 (1973), Nr. 11.<br />

S. 333 und für das Ortslexikon Havelland durch den Rezensenten Jg. 71 (1975). Nr. 1. S. 11 f. behandelt<br />

worden.<br />

Wenn auch insgesamt die Konzeption des Ortslexii ons beibehalten wurde, so gab es doch in einigen<br />

Punkten Verbesserungen. Es werden Angaben zu Kommunalverhältnissen sowie zur Wirtschafts- und<br />

Bevölkerungsstruktur - für die außerhalb Berlin (West) liegenden Orte — bis an die Gegenwart herangeführt.<br />

Der ehemalige Kreis Teltow umfaßte nahezu den gesamten Raum des späteren Groß-Berlin<br />

östlich der Havel und südlich der Spree. Besonders positiv zu bewerten sind ferner die nun lückenlosen<br />

Angaben der Besitzverhältnisse der Ritter- und Amtsgüter vom späten Mittelalter bis in das<br />

19. Jh. Hier werden z.B. im Falle Rudow und Britz, die außerordentlich komplizierten Gutsteilungen<br />

und -Vereinigungen und in anderen Fällen. z.B. Lichterfelde die rasche Aufeinanderfolge der Gutsinhaber<br />

deutlich. Auf die Entwicklung zahlreicher Landgemeinden zu Vororten Berlins wird insofern<br />

eingegangen, als das für dörfliche Entwicklungen maßgebende Schema Angaben darüber erlaubt.<br />

Wichtige Daten innerhalb dieses Prozesses, etwa der Zeitpunkt des Bahnanschlusses oder zum Beginn<br />

der Parzellierung großer Flächen, werden in der Regel nicht gegeben. Auch innerhalb des vorgegebenen<br />

Schemas werden nicht alle möglichen Angaben gemacht. So fehlt sowohl bei Treptow als auch bei<br />

Neukölln der Hinweis auf einen 1938 erfolgten Gebietsaustausch, durch den der größte Teil von<br />

Späthsfelde an den Bezirk "Treptow fiel. Für andere in Berlin (West) liegende Orte fehlt die Kenntnis<br />

neuerer Literatur zur Ortsgeschichte; so ist den Herausgebern die Arbeit von Helmut Winz über<br />

Schöneberg unbekannt geblieben. Doch ist im Ganzen auch dieser Band ein gelungener Versuch der<br />

märkischen Landesgeschichte eine erweiterte Quellenbasis zu geben.<br />

Für das Ortsnamenbuch Havelland sind im Vergleich zu den ebenfalls vorzüglichen Vorgängerbänden<br />

noch Verbesserungen zu bemerken. Hervorzuheben in diesem Zusammenhang ist die erweiterte<br />

Form, in der Klaus Grebe die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Gebietes vorstellt und zu<br />

einer Kombination von Bodenfunden und Ortsnamen wichtige Erkenntnisse - etwa über den Siedlungsbeginn<br />

und die Siedlungsdauer einzelner Plätze - beisteuern kann. Ebenfalls ausgezeichnet sind<br />

die vom eigentlichen Ortsregister getrennten namenl undlichen Abhandlungen zu den für das Havelland<br />

typischen kleinen lerritorien. Besonderes Interesse dürften die Leser der „Mitteilungen" für die<br />

Ableitung des Ortsnamens Spandau von einem polabischen, mithin slawischen Grundwort "spad<br />

„Scheffel" haben.<br />

So sind durch diese beiden Bände weitere Materialien der landesgeschichtlichen Forschung zugänglich<br />

gemacht worden. Jedem, der sich mit diesem Gebiet ernsthaft beschäftigt, seien sie wärmstens<br />

empfohlen. Felix Escher<br />

Kurt Pierson: Lokomotiven aus Berlin. Stuttgart: Motorbuch Verlag 1977. 164 S. mit 129 Abb. und<br />

Planskizzen, geb.. 32 DM.<br />

Ein weiteres Werk aus der Feder des Berliner Eisenbahnexperten Kurt Pierson hat die Dampfbahnliteratur<br />

vermehrt. Zu einer Zeit, in der zumindest in Westeuropa die Dampflokära und damit ein<br />

Stück Technikgeschichte zu Ende geht, wird hier in konzentrierter Form und ohne bloßen „nostalgi-<br />

295

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!