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Braun das Wort zu einem freien Vortrag von 30 Minuten Dauer, der von der Etymologie des<br />

Eisbeins ausging, den Verein und seinen einstigen „Hort", den Deutschen Dom am Gendarmenmarkt,<br />

würdigte und das Wirken des Vereins und das Aufragen des Turmes mit der Gestalt<br />

des Lynkeus in Verbindung brachte. Hier war die Frage zu stellen, was man mehr bewundern<br />

sollte: das phänomenale Gedächtnis Alfred Brauns, die meisterliche Vortragskunst, die 174.<br />

Volksschule, die einst das Fundament der Bildung gelegt hatte, oder die Begnadung, die es<br />

Alfred Braun möglich macht, bis in das 87. Lebensjahr hinein derart lebendig und fesselnd vorzutragen.<br />

Nicht minder herzlicher Beifall galt dem lieben Mitglied Frau Käte Haack, die sich eine Reihe<br />

von Gedichten ihr nahestehender Poeten ausgewählt hatte. Sie wußte die Hörer mit ihrem<br />

Charme und der feinen Art ihrer Rezitation in den Bann zu schlagen. Ein herzlicher Dank gilt<br />

beiden Vortragenden, die dem ach so profanen und nahrhaften Eisbeinessen einen künstlerischen<br />

Akzent zu geben vermochten. H. G. Schultze-Berndt<br />

Vertrauenswerbung für Berlin<br />

Mehr als 13 Millionen DM sind vom Senat von Berlin für Berlin-Werbung und Berlin-Information<br />

in den Haushalt 1975 eingestellt worden. Von den 9,6 Millionen DM, über die dabei die<br />

Senatskanzlei verfügen kann, entfallen rund 4,2 Millionen DM auf die sogenannte Vertrauenswerbung,<br />

u. a. in Gestalt von Anzeigen in Presseorganen. 1,15 Millionen DM sind für Berlin-<br />

Werbung im Ausland vorgesehen, 280 000 DM für Meinungsumfragen und etwa 366 000 DM<br />

für Informationen der Bezirksverwaltungen über Berlin.<br />

Es ist zu hoffen, daß auch unser Jahrbuch „Der Bär von Berlin" in diesem Sinne um Vertrauen<br />

zu Berlin wirbt und die Verhandlungen um eine Weiterführung des bescheidenen Zuschusses zu<br />

diesem Jahrbuch von Erfolg gekrönt sind.<br />

Nach ihrer Weihnachtsausstellung in der Kongreßhalle, die auch bei unseren Mitgliedern großen<br />

Anklang gefunden hat, tritt die Arbeitsgruppe Berliner Architekturmaler mit „Bauten der Kaiserzeit<br />

im heutigen Berlin" wieder an die Öffentlichkeit. Vom 30. Mai bis zum 16. Juni zeigt sie<br />

Gebäude, Brücken und Denkmäler im Hotel Esplanade in der Bellevuestraße 6—10.<br />

Dr. med. P. F.-C. Wille f<br />

Am 7. Februar 1975 starb in Hannover eines unserer treuesten Mitglieder, der Frauenarzt Paul<br />

Friedrich-Carl Wille. Geboren am 20. Mai 1891 in Berlin, wurde Wille Zögling des ehrwürdigen<br />

Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, sodann entschied er sich durch Studium an der<br />

Kaiser-Wilhelm-Akademie für die militärärztliche Laufbahn. Am 1. Weltkrieg nahm er als Arzt<br />

im Felde teil und promovierte 1930 mit einer grundlegenden, noch heute oft zitierten Dissertation<br />

über „Die Geschichte der Berliner Hospitäler und Krankenhäuser bis zum Jahre 1800". Neben<br />

einer ausgedehnten ärztlichen Tätigkeit blieb Wille weiterhin der Geschichte der Medizin und der<br />

Geschichte der Stadt Berlin treu, was sich in zahlreichen Veröffentlichungen und einer ebenso umfassenden<br />

wie kostbaren Bibliothek der Berliner Medizin niederschlug. Aufgrund seiner besonderen<br />

Leistungen wurde er zum Kustos der Staatlichen Sammlung im Kaiser-Friedrich-Haus in<br />

Berlin gewählt, und er hat es, wie ich glaube, nie ganz verwunden, daß diese größte medizinhistorische<br />

Sammlung Deutschlands in den Wirren der Nachkriegszeit untergegangen ist, obwohl<br />

sie und das sie beherbergende Gebäude, jetzt Akademie der Künste (Ost) am Robert-Koch-Platz,<br />

von den Bomben des 2. Weltkrieges verschont geblieben sind.<br />

Nach dem Zusammenbruch verschlug ihn das Schicksal nach Hannover, wo er bis in seine letzten<br />

Tage eine umfangreiche gynäkologische Praxis ausübte, und noch im Oktober vorigen Jahres veröffentlichte<br />

er eine medizinhistorische Arbeit über den Krankentransport, in welcher ein Stich<br />

des Krankenhauses Bethanien eine Schlüsselrolle spielt. 1966 veröffentlichte er in unseren „Mitteilungen"<br />

einen hochinteressanten Beitrag mit einmaligen Abbildungen des alten Berliner Rathauses.<br />

Gemeinsame Interessen führten ihn zu treuer Freundschaft mit meinem unvergessenen<br />

Vorgänger im Vorsitz, Professor Harms, zusammen, und eine besondere Freude bedeutete es für<br />

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