14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ken behandelt. Die grundsätzlichen Fragen der inneren Bezirksorganisation haben in einem ständigen<br />

politischen und verfassungsrechtlichen Streit gestanden, der weitgehende Reformbestrebungen<br />

ausgelöst hat. Die vorläufig letzte Veränderung ist 1971 durch die Umstellung vom Dreiorgan-<br />

(BA, BVV, Deput.) zum Zweiorgan-System (BA, BVV) erfolgt. In dieser ständigen Umgestaltung<br />

der Bezirksverfassung sieht der Verfasser ein Streben nach Anpassung an die im<br />

Laufe der Zeit mit der Bezirksverwaltung gewonnenen praktischen Erfahrungen.<br />

Es ist zu begrüßen, daß nach mehr als zwanzig Jahren wieder eine umfangreiche Untersuchung<br />

über die Berliner Bezirksverwaltung erschienen ist, zumal - wie Machalet überzeugend dargelegt<br />

hat - das Berliner Organisationsmodell immer stärker in den Blickpunkt rücken wird, je mehr<br />

Stadtlandschaft und Ballungsgebiete unsere zukünftigen Siedlungseinheiten sein werden.<br />

Jürgen Wctzcl<br />

Waltraut Volk: Berlin, Hauptstadt der DDR - Historische Straßen und Plätze heute. 2. Aufl.<br />

(Ost-)Berlin: VEB Verlag f. Bauwesen 1973. 256 S. m. Abb., 3 Skizzenbeilagen, Leinen, 38 M.<br />

Dieses Buch ist aus einer Fotoausstellung des Instituts für Städtebau und Architektur an der Ost-<br />

Berliner Bauakademie hervorgegangen. Das Interesse, das die Gegenüberstellung alter und neuer<br />

Bausubstanz im alten Stadtzentrum allenthalben hervorrief, bewog die Aussteller schließlich zu<br />

einer Veröffentlichung des Bildmaterials, wobei die große Materialfülle eine Themenbeschränkung<br />

erforderlich machte. Der Band hat daher nur die drei Baukomplexe Unter den Linden, Breite<br />

Straße/Fischerkietz und Alexanderplatz zum Gegenstand, die zugleich drei wichtige städtebauliche<br />

Epochen Berlins repräsentieren.<br />

Auf die architekturgeschichtliche Einleitung, die jeden Gebäudeabschnitt einzeln beschreibt, folgt<br />

ein ausgedehnter Bildteil - rund 400 Abbildungen insgesamt, mit teilweise seltenen Aufnahmen,<br />

alten Grafiken und Entwurfskizzen aus den modernen Wettbewerben. Auch Details wie Türen,<br />

Friese, Treppenhäuser und dekorative Interieurs werden gezeigt. Der bereits genannte Reiz der<br />

Konfrontation von alt und neu, von mittelalterlicher Beschaulichkeit und friderizianischer<br />

Strenge, wilhelminischem Pomp und moderner Glätte kann ihre Wirkung nicht verfehlen. Mehr<br />

noch als der Text, der betont sachlich ist, reflektieren die Bilder das Schicksal von Häusern einer<br />

Stadt, die vielleicht mehr als andere die Etappen der herrschenden Gesinnungen in ihren Fassaden<br />

zum Ausdruck brachte. Die Vielfalt der einst vorhandenen Baustile zeugte indes auch von<br />

dem steten Wandel, der sich auf geistigem oder künstlerischem Gebiet vollzog und der auch nicht<br />

ausschloß, die Stilelemente verschiedener Epochen nebeneinander stehen zu lassen. Die eigentliche<br />

Konfrontation, den radikalen Bruch mit der bisherigen architektonischen Überlieferung ergab erst<br />

das Jahr 1945. Da die alter Berliner Innenstadt fast ein einziges Trümmerfeld war, konnten sich<br />

hier die „Grundsätze sozialistischen Städtebaus" voll entfalten - besonders sichtbar in Alt-Kölln,<br />

wo außer einigen Relikten in der Breitestraße und an der Friedrichsgracht nichts von der alten<br />

Bebauung übrig blieb. Es muß dem Betrachter überlassen bleiben, ob er in den neuen Straßenzügen<br />

so etwas wie ein „Antlitz" dieser Stadt erkennen kann, und wenn ja, welches.<br />

Die vorzügliche Bildausstattung des Buches wird leider durch die verworrene grafische Gestaltung<br />

und die mißverständlich plazierten Bilderläuterungen beeinträchtigt. Peter Letkemann<br />

Lieselott Enders (Bearb.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil III: Havelland.<br />

Weimar: Böhlau 1972. 472 S., 1 Karte, Leinen, 32 M. (Veröff. d. Staatsarchivs Potsdam,<br />

Bd. 11.)<br />

Der 3. Teil des im Staatsarchiv Potsdam bearbeiteten Historischen Ortslexikons für Brandenburg<br />

umfaßt das Gebiet der ehem. Landkreise West- und Osthavelland sowie der ehem. Stadtkreise<br />

Brandenburg, Potsdam und Spandau. Zugrundegelegt werden - wie in den bereits zuvor erschienenen<br />

Teilen I: Prignitz und II: Ruppin - die Kreisgrenzen im Jahre 1900; mitbehandelt<br />

sind also auch die Gebiete, die seit 1920 den Bezirk Spandau von Groß-Berlin bilden.<br />

Im Gegensatz zu dem jüngst erschienenen Handbuch der historischen Stätten Deutschlands,<br />

Bd. 10 Berlin und Brandenburg (vgl. Besprechung in den „Mitteilungen" Jg. 70/1974, Nr. 14,<br />

S. 434 f.) sind die Bände des Historischen Ortslexikons statistisch-topographisch aufgebaut. Beide<br />

Nachschlagewerke ergänzen sich also. Unter den Stichworten „Art und Verfassung der Siedlung",<br />

„Gemarkungsgröße", „Siedlungsform", „erste schriftl. Erwähnung", „Gerichtszugehörigkeit",<br />

„Herrschaftszugehörigkeit", „Wirtschafts- und Sozialstruktur", „kirchliche Verfassung",<br />

„Baudenkmale" und „Bevölkerungsziffern" werden Angaben zu bestimmten Stichjahren, nicht<br />

nur für jede Gemeinde, sondern auch für alle anderen Wohnplätze gemacht. Besonderer Wert<br />

wird auf den Stichpunkt „Wirtschafts- und Sozialstruktur" gelegt; hierunter fallen z. B. die Besitzverhältnisse<br />

im ländlichen Raum sowie die Industrie- und Berufsverhältnisse. Als letztes<br />

Stichjahr ist - außer für den Bereich Berlin (West) - 1968 angegeben. Auch die abgegangenen<br />

Siedlungen (Wüstungen) werden mitbehandelt und noch einmal in einem Register gesondert<br />

aufgeführt.<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!