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Schadow-Statue Friedrichs des Großen für das Charlottenburger Schloß<br />

Am 13. Juni 1977 übergab unser Mitglied Herr Axel Springer im Rahmen einer Feierstunde im<br />

Gartensaal des Mittelbaues des Charlottenburger Schlosses der Schlösserverwaltung den Nachguß der<br />

im Kriege untergegangenen Friedrich-Statue von Schadow.<br />

Die Idee zu diesem ersten ausgeführten monumentalen Friedrichsdenkmal (Höhe 2.40 m) stammt von<br />

dem Minister v, Hertzberg, der seit 1791 die Pommerschen Landstände zu einer Spendenaktion für<br />

dieses Denkmal aufrief. Nach anfänglich schleppendem Verlauf der Spendenaktion kamen schließlich<br />

6.200 Taler zusammen, so daß am 3. 8. 1791 der Kontrakt mit Schadow geschlossen werden<br />

konnte.<br />

Die Statue wurde 1792 unter Mitarbeit eines Gehilfen Schadows, des Franzosen Claude Goussaut,<br />

fertiggestellt; ihre feierliche Enthüllung erfolgte am 10. 10. 1793 auf dem Stettiner Exerzier- und<br />

Paradeplatz vor dem alten Anklamer Tor. Für die Umzäunung des Denkmals fand der gleiche Zauntyp<br />

Verwendung, den Schadow für sein Zieten-Denkmal auf dem Wilhelmplatz in Berlin entworfen hatte.<br />

Napoleon wollte die Statue 1807 nach Paris entführen, ließ aber davon ab, als er hörte, daß sie nicht<br />

auf Befehl des Königs, sondern durch die Beiträge der pommerschen Provinzen errichtet worden sei.<br />

Witterungsbedingte Schäden waren 1877 der Anlaß, das Marmordenkmal durch eine Bronzekopie zu<br />

ersetzen. Die Firma Gladenbeck führte den Guß aus, den man auf einen neugeschaffenen Granitsockel<br />

anstelle des alten, aus grauem schlesischem Marmor bestehenden, setzte. Die Abgüsse der<br />

Reliefs des alten Sockels wurden in den neuen eingelassen, der alte Sockel selbst versteigert, während<br />

die drei Originalreliefs in das Stettiner Museum kamen (Verbleib unbekannt). Das verwitterte<br />

Original der Statue fand nun eine Aufstellung im Treppenhaus des Ständegebäudes in der Luisenstraße<br />

28; es ist heute verschollen. Ein Hilfsmodell in genau halber Höhe des Originals befand sich vor<br />

dem Kriege im runden Saal der Berliner Akademie der Wissenschaften. Es ist heute ebenso verschollen<br />

wie nach ihm gefertigte alte Abgüsse, von denen sich einer bei C. G. Gerolds Erben in Berlin,<br />

der andere im Schloß Charlottenburg befand.<br />

Von dem 1877 ausgeführten Bronzeguß sind noch folgende Kopien bekannt;<br />

1. Galvanoplastische Kopie, als Ersatz eines ursprünglichen Zinkgusses 1904 auf dem Friedrichsplatz<br />

in Liegnitz aufgestellt.<br />

2. Marmorkopie der Statue ohne Sockel von Tübbecke, 1902 im hinteren kleinen Treppenhaus des<br />

Kaiser-Friedrich-Museums aufgestellt.<br />

3. Bisquitstatuette (Höhe 0,17 m) der Kgl. Porzellan-Manufaktur, um 1850 entstanden.<br />

4. Größere Nachformung unter Zugrundelegung des Hilfsmodells (Höhe 1,10 m) aus glasiertem<br />

Porzellan vom Ende der 1880er Jahre.<br />

Unser Bronzeguß wurde nach einem im Besitz der Staat). Gipsformerei befindlichen Gipsabguß,<br />

der von dem verschollenen Marmor-Original genommen worden war. in der Gießerei Noack ausgeführt.<br />

Ihren endgültigen Standort wird die Statue im Knobelsdorff-Flügel des Schlosses erhalten, wenn die<br />

z. Zt. darin befindliche Sammlung des Kunstgewerbe-Museums ihren endgültigen Platz im Museumsgelände<br />

am Südrand des Tiergartens gefunden haben wird. Thilo Eggeling<br />

Historisches Archiv der Technischen Fachhochschule Berlin<br />

Seit dem Sommersemester 1976 wird im Auftrag des Rektorats der Technischen Fachhochschule<br />

Berlin von den Professoren Wefeld und Dr. Ortel eine zentrale Sammlung aller historischen Unterlagen<br />

über die früheren Ingenieurschulen seit ihrer Gründung aufgebaut und auch die neuere Zeit der<br />

Technischen Fachhochschule dokumentarisch erfaßt. Ziel des Archivs ist es zunächst, die Geschichte<br />

der ehemaligen Bereiche Bau, Beuth, Gauß und Gartenbau und ihr Weiterleben in der Technischen<br />

Fachhochschule in Bild, Text und Ton systematisch zu sammeln. Später sollen die jeweiligen Archivgruppen<br />

auch ausgewertet werden.<br />

Die 2. Oberschule Charlottenburg im Bildungszentrum Schillerstraße wurde auf den Namen „Friedensburg-Oberschule"'<br />

getauft. Dieser Name erinnert an unser verstorbenes Mitglied, den Bürgermeister<br />

Professor Dr. Ferdinand Friedensburg.<br />

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