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Es wird des Spree- und des Lindentunnels gedacht, beide über drei Jahrzehnte hindurch im Betrieb.<br />

Sehr informativ ist die lange Liste sämtlicher Berliner Straßenbahnhöfe - eine Vielzahl von ihnen<br />

erscheint im Bild — mit genauen Angaben des Zeitraums ihrer Benutzung. Eine Anzahl weiterer<br />

Fotos zeigt kriegsbedingte Zerstörungen am Wagenpark und Szenen aus der Epoche des Neubeginns<br />

am 20. Mai 1945. dem Tag. an dem ein bescheidener Linienbetrieb auf Kurzstrecken inmitten von<br />

Trümmerbergen und verödet starrender Ruinen wiederaufgenommen wurde. Bezeichnend für diese<br />

Zeit ist das Foto 222, das die im Freien sitzenden Schriftmaler beim Beschriften von Richtungsschildern<br />

auch mit kyrillischen Buchstaben zeigt . . . Bildreportagen von Schlußfahrten vor Linieneinstellungen<br />

und vom Troß zukünftiger Museumsfahrzeuge bei der endgültig letzten Fahrt der Straßenbahn<br />

in West-Berlin 1967 schließen die Berichterstattung über die Atmosphäre, die dem Berliner Straßenbild<br />

mehr als hundert Jahre hindurch sein typisches Gepräge verliehen hat. Den Abschluß des Buches<br />

bildet ein Anhang, in dem der Schweizer Verlag Eisenbahn seine ständig wachsende Leserschaft auf<br />

fast ein halbes Hundert weiterer verkehrstechnischer Schriften hinweist, die sich mit der einschlägigen<br />

Thematik im In- und Ausland befaßt.<br />

Für Papierqualität, klare Drucktypen und Ausstattung des Buches ist dem Verlag zu danken. Die<br />

Bildschärfe der Fotos ist beachtlich. Ebenso ist es der Buchpreis, der auf Anhieb ehrfurchtsvoll tiefes<br />

Durchatmen bewirkt. Die Beantwortung der Frage, ob die Numerierung der Fotos die der Buchseiten<br />

entbehrlich macht, möchte ich offenlassen. Die Nahverkehrsliteratur ist durch diese verdienstvolle<br />

Teamarbeit um eine wertvolle Neuerscheinung bereichert worden. Hans Schiller<br />

Gerhard Engelmann: Heinrich Berghaus. Der Kartograph von Potsdam. Halle/Saale: Deutsche<br />

Akademie der Naturforscher Leopoldina. 411 S., 25 Abb., 2 Tafeln, brosch., 53,40 Mark. (Acta<br />

historica Leopoldina Nr. 10.)<br />

Heinrich Berghaus (1797—1883) dürfte den meisten landesgeschichtlich Interessierten vor allem<br />

als Verfasser eines dreibändigen, 1854—1856 erschienenen „Landbuchs der Mark Brandenburg und<br />

des Markgrafthums Niederlausitz" bekannt sein; 1970 wurde es vom Zentralantiquariat Leipzig nachgedruckt.<br />

Doch stellt diese stattliche Arbeit nur einen kleinen Teil der umfangreichen Lebensarbeit<br />

des aus Westfalen stammenden Geographen, Kartographen und Topographen dar.<br />

In der vorliegenden Arbeit wird mit viel Liebe zum Detail die gesamte wissenschaftliche Leistung<br />

jenes Mannes vorgestellt, der den größten Teil seines Lebens in Potsdam und Berlin ansässig war. Wie<br />

Engelmann eindringlich nachweist, hat Berghaus als Zeitgenosse Humboldts einen nicht unbedeutenden<br />

Anteil an dem Aufstieg der deutschen Kartographie und Geographie zu ihrer Spitzenstellung<br />

gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. Hohe öffentliche Auszeichnungen blieben ihm, der sich häufig in<br />

drückenden familiären und wirtschaftlichen Verhältnissen befand, jedoch versagt. Die Gründe<br />

dafür lagen nicht zuletzt in seiner Persönlichkeit.<br />

Mit dieser Biographie wird zugleich ein Abschnitt europäischer Wissenschaftsgeschichte deutlich.<br />

Dies ist vor allem auch dem umfangreichen Anhang mit dem ausführlichen Anmerkungsapparat, der<br />

Bibliographie von Heinrich Berghaus und dem Quellen-, Literatur- und Personenverzeichnis zu verdanken.<br />

Felix Escher<br />

Max Mechow: Frohnau - die Berliner Gartenstadt. Berlin: Verlag Bruno Hessling GmbH 1977.<br />

96 S., brosch., 19,80 DM. (Berliner Kaleidoskop. Band 24.)<br />

Kurt Pomplun hatte eine seiner Betrachtungen auch Frohnau gewidmet, und das Bedauern, das man<br />

bei der Lektüre empfand, daß sich nämlich über diese Gartenstadt immer noch mehr sagen ließe,<br />

erstreckt sich auch auf den hier vorliegenden Band. Mit Liebe zur Sache und mit Forschersinn ist der<br />

Verfasser vor allem der Gründungsgeschichte Frohnaus nachgegangen, ohne beim heutigen Stand<br />

der Quellen und Erkenntnisse letzte Aufschlüsse geben zu können. Die im Grunde noch überschaubare,<br />

genau 1910 einsetzende Historie Frohnaus wird chronologisch aufgezeigt, die vorhandene<br />

Literatur wird aufgearbeitet. Alteingesessene werden befragt. So ist ein in sich abgerundeter Band entstanden,<br />

in dem man auch Parallelen zur jüngsten Vergangenheit oder zur nächsten Zukunft findet,<br />

etwa im Hinblick auf einen Autobahnbau schon vor 1914. In den dreißiger Jahren hat der Krieg dann<br />

derartige Autobahnpläne verhindert. Seinerzeit hatten es die Eigentumsverhältnisse bewirkt, daß<br />

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