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wurden auch die Anschlüsse von Teilnehmern, die in der SBZ, im südwestlichen Stadtrandgebiet<br />

Berlins, wohnten und deren Vermittlungsstellen in Berlin (West) lagen, auf<br />

Fernsprechämter in Potsdam, Teltow und Kleinmachnow umgeschaltet. Vom 12. April<br />

1949 an nahm das bis dahin auf den Behördenverkehr beschränkte, im sowjetischen<br />

Sektor liegende Fernamt Lichtenberg den Dienst zwischen Ost-Berlin und der SBZ wahr.<br />

Ohne Vorankündigung wurden von der Postverwaltung im anderen Teil Berlins am<br />

14. April 1949 die 89 Fernleitungen, die vom Fernamt (Berlin W 35) in die SBZ führten,<br />

abgetrennt und auf das Amt im Ostsektor umgeschaltet. Gespräche aus Berlin (West) in<br />

die SBZ mußten nun entweder über Lichtenberg oder auf dem Umweg über Westdeutschland<br />

geführt werden.<br />

Ein wichtiges Datum, das in seiner politischen Bedeutung weit über den praktischen<br />

Fernsprechdienst hinausgeht, markiert der 27. Mai 1952. An diesem Tage wurde - vom<br />

Ostsektor aus — das innerstädtische Berliner Fernsprechnetz unterbrochen. Durch Umleitung<br />

von Gesprächen über die Bundesrepublik war wenigstens ein bescheidener, oft mit<br />

langen Wartezeiten verbundener Sprechverkehr mit Teilnehmern in Ost-Berlin möglich.<br />

Dagegen gestaltete sich der Fernsprechverkehr mit dem Westen durch Ausbau der Funkwege<br />

zunehmend günstiger. Am 5. August 1954 führte der damalige Berliner Finanzsenator<br />

Dr. Haas mit dem Bonner Oberbürgermeister das erste Selbstwähl-Ferngespräch<br />

von Berlin aus in die Bundesrepublik. 1959 stand die erforderliche Zahl der Fernleitungen<br />

für einen umfassenden Selbstwählferndienst zur Verfügung. Nur die Bereiche um Hannover<br />

und Nürnberg blieben bis zur Inbetriebnahme des Fernmeldeturms auf dem Schäferberg<br />

(1964) im handvermittelten Dienst erreichbar. Seit 1966 ist Berliner Teilnehmern auch<br />

die Selbstwahl in zahlreiche Gebiete des Auslandes möglich. Im innerstädtischen Bereich<br />

von Berlin (West) konnte das Fernmeldebauvolumen in den Jahren zwischen 1960 und<br />

1970 mit der Zahl der Anträge nicht Schritt halten. Zu der Versorgung der neuen Satellitenstädte<br />

mit Anschlüssen kam die notwendige Umstellung auf das Zehnmillionensystem<br />

(Rufnummern siebenziffrig). Viele Antragsteller kamen auf die erst Mitte 1975<br />

„abgebaute" Warteliste, auf der sich z.B. 1971 über 59 000 Antragsteller befanden.<br />

Im Januar 1971 konnten zur Erleichterung des Fernsprechverkehrs zwischen Berlin (West)<br />

und der DDR (einschließlich Ost-Berlin) 10 Handrufleitungen zwischen dem West-Berliner<br />

Fernmeldeamt 1 und dem Fernamt Potsdam geschaltet werden. Dadurch konnte seit dem<br />

31. Januar 1971 nach jahrelanger Pause wieder ein direkter - wenn auch handvermittelter<br />

— Fernsprechverkehr zwischen beiden Teilen Berlins durchgeführt werden. Als Folge<br />

weiterer, mit dem Berlin-Abkommen zusammenhängender Verhandlungen nahm die Zahl<br />

der von östlicher Seite bereitgestellten Verbindungen nach und nach zu. Heute (Stand:<br />

31. Dezember 1976) stehen im Fernsprechverkehr mit der DDR und Berlin (Ost) abgehend<br />

280 voll- und 69 halbautomatische Leitungen und ankommend dagegen nur 72 voll- und<br />

11 halbautomatische Leitungen zur Verfügung. Dem postinternen Betriebsdienst dienen<br />

einige zusätzliche Handrufleitungen.<br />

Den Dienst in Berlin (West) versehen ein Fernmeldeamt für den Weitverkehr, vier Fernmeldeämter<br />

für den Ortsverkehr, 95 Ortsvermittlungsstellen und ein Fernmeldezeugamt.<br />

Nach dem Stand vom 31. Dezember 1976 gibt es in Berlin (West) 848 772 Haupt- und<br />

247 172 Nebenanschlüsse. Unter den 4891 öffentlichen Sprechstellen sind 4718 Münzfernsprecher.<br />

Die West-Berliner wickeln im Tagesdurchschnitt etwa 2 Millionen Orts- und<br />

150 000 Ferngespräche ab (darunter 17 000 Gespräche mit Teilnehmern in Berlin [Ost]<br />

und 3300 in die DDR). Die für Berlin (West) so wichtigen Fernsprechverbindungen mit<br />

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