Stadt Melle: ''Flächennutzungsplan Neuaufstellung 2004 ...

106 Stadt Melle Flächennutzungsplan Neuaufstellung 2004
11.3 Rad- und Fußverkehr
Nach der aktuellen kontinuierlichen Erhebung zum Verkehrsverhalten in Deutschland
(KONTIV 2002) sind über 50 % der mit dem PKW zurückgelegten Wege kürzer als 6 km.
Daraus kann ein erhebliches Verlagerungspotenzial vom Auto zum Fahrrad- oder Fußverkehr
abgeleitet werden. Eine Förderung des Rad- und Fußverkehrs setzt ein entsprechendes
Radverkehrsnetz als Angebot voraus.
- Radverkehr
Ein vollständiges Radwegenetz sollte insbesondere die vorhandenen Siedlungsschwerpunkte
sowie alle wichtigen Quellen und Ziele des Radverkehrs (z.B. Schulen, Sport- und Freizeiteinrichtungen,
Arbeitsplatzschwerpunkte) miteinander verknüpfen. Dabei sind die Kriterien
Leichtigkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit besonders zu berücksichtigen. Ein Radwegekonzept
liegt nicht vor. Allerdings sind im Verkehrsentwicklungsplan 1995 zahlreiche Empfehlungen
zur Verbesserung des Radverkehrs in der Stadt Melle ausgesprochen worden.
Für die vorhandenen Landes- und Kreisstraßen sind seitens der Baulastträger (Land Niedersachsen
bzw. Landkreis Osnabrück) Mehrjahresprogramme zur Vervollständigung des
Radwegenetzes aufgestellt worden (bzw. in Aufstellung). Dabei werden die neu zu bauenden
Radwege anhand der Kriterien Schulwegsicherung, Lückenschluss, Verkehrsbelastung
(DTV) und Tourismus einer Prioritätenliste zugeordnet. An den Landesstraßen sind hier beispielsweise
Radwege an der L 95 von St. Annen bis zum Altenheim in Neuenkirchen, an der
L 94 von der Himmerner Heide bis Drantum, an der L 106 von der L 90 bis zur Alten Poststr.
und an der L 701 von der Wertherstr. bis zum Freibad Neuenkirchen zu nennen.
Als touristisch bedeutsame Radwanderwege durchqueren die Hase-Ems-Tour und die
Schlösser-Tour des Radwegleitsystems Osnabrücker Land sowie der Else-Werre-Weg zwischen
Melle und Bad Oeynhausen das Stadtgebiet.
- Fußverkehr
Da der Fußverkehr als besonders umweganfällig anzusehen ist, sind genügend sichere Querungsmöglichkeiten
in den Siedlungsbereichen anzubieten. Einzugsbereiche von Schulen
unterliegen dabei besonderen Sicherheitsansprüchen. Hier ist die Erstellung von Schulwegplänen
zu empfehlen, bei denen zusammen mit Schülern, Eltern, Lehrern und der Polizei sichere
Wege vom Wohnort zur Schule ausgearbeitet und auf deren Sicherheit geprüft werden.
INGENIEURPLANUNG H:\MELLE\201545\TEXTE\BP\erlbericht\Endg_Fassung\erl041208bp.doc