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BLW_Agrarbericht_2021

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Mein <strong>Agrarbericht</strong> 15 / 76<br />

MARKT > MARKTENTWICKLUNGEN<br />

Produzentenpreise<br />

Im Jahr 2020 sind die Produzentenpreise in der viehwirtschaftlichen<br />

Produktion allgemein gestiegen, insbesondere auf dem Milch- und<br />

Schlachtviehmarkt. Im Pflanzenbau sanken die Produzentenpreise<br />

für Lagergemüse und Veredelungskartoffeln. Die Preise für Steinobst<br />

und Beeren sowie für Getreide erfuhren auf dem Inlandsmarkt<br />

keine wesentlichen Veränderungen. Die Auswirkungen von Covid-19<br />

auf die Produzentenpreise unterscheiden sich je nach Produkt.<br />

Der Kartoffel- und der Milchmarkt waren in besonderem Masse<br />

tangiert. Der Sonderbericht zu ausgewählten Schweizer Agrar- und<br />

Lebensmittelmärkten enthält detaillierte Informationen über die<br />

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie.<br />

Höherer Produzentenpreis für Milch<br />

Im Bereich der Milchproduktion war das Jahr 2020 geprägt durch die Stabilität der Menge<br />

der verarbeiteten Rohmilch und den Anstieg des Produzentenpreises für Milch. Dieser stieg<br />

in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um 1,81 Rp./kg und erreichte 66,04 Rp./kg. Diese<br />

Zunahme lässt sich unter anderem durch die gestiegene Nachfrage nach Milchprodukten im<br />

Detailhandel aufgrund der Beschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie<br />

erklären. Der Vergleich zwischen 2009–2011 und 2018–2020 zeigt ebenfalls einen leichten<br />

Anstieg des Produzentenpreises für Milch (+0,4 %).<br />

Schlachtviehpreise trotzen der Pandemie<br />

Auf dem Schlachtviehmarkt wurden im Jahr 2020 sowohl in der konventionellen (QM) als<br />

auch in der Bio-Produktion höhere Preise festgestellt. Der QM-Schweinepreis ist gegenüber<br />

2019 um weitere 20 Rappen auf 4.55 Fr./kg SG gestiegen, Bio-Schweine wurden gar um<br />

70 Rappen teurer (2020: 6.98 Fr./kg SG). Schlachtkühe wurden durch das knappe Angebot<br />

aufgrund des sinkenden Viehbestands weiter über dem Niveau von 2019 gehandelt. Zudem<br />

liegt das durchschnittliche Preisniveau von 2018 bis 2020 bei den Kühen über 53 % über dem<br />

durchschnittlichen Niveau von den Jahren 2000 bis 2002. Die Preise für Schlachtrinder und -<br />

kälber haben sich nach dem abrupten Einbruch bei Ausbruch der Pandemie und den zeitweisen<br />

Restaurantschliessungen wieder erholt und lagen ebenfalls über dem Niveau von 2019. Mit<br />

Ausnahme von Schwein und Lamm liegt das aktuelle Niveau deutlich über den Preisen zur<br />

Jahrtausendwende.<br />

Stabile Situation im Eiermarkt<br />

Die Eierpreise waren über die letzten Jahre relativ konstant, u. a. wegen der<br />

Produktionsplanung und dem Mengenmanagement im Rahmen der in diesem Markt<br />

vorherrschenden vertikalen Integration. Die statistisch erfassten Preise 2002/04 waren im<br />

Vergleich zur aktuellen Vergleichsperiode 2018/20 insgesamt leicht höher (unter anderem<br />

erklärbar mit der höheren Abdeckung bei der Sammelstellenerhebung seit 2015). Seit 2016 ist<br />

bei Bio und Freiland ein tendenziell steigender, bei Bodenhaltung ein leicht sinkender Trend<br />

beobachtbar. Die Pandemie hat sich nicht auf die jährlich festgelegten Preise ausgewirkt.<br />

Bundesamt für Landwirtschaft <strong>BLW</strong>

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